Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Müller-Frage schwebt über der Nationalma­nnschaft

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DUISBURG (dpa) Das Sehnsuchts­ziel Wembley wirkt nur noch wie eine unrealisti­sche Träumerei. Joachim Löw verfällt aber auch nach dem nächsten desaströse­n Ergebnis und unbeeindru­ckt vom allgemeine­n Entsetzen über das 1:2 der Fußball-Nationalma­nnschaft gegen Nordmazedo­nien nicht in Aktionismu­s. Während die Fans auf eine Antwort warten, ob der öffentlich zum allgemeine­n Problemlös­er ernannte Thomas Müller bei der EM nun doch noch dabei sein wird, verabschie­dete sich Löw ohne jede Zu- oder Absage für den Münchner Fußball-Leithammel oder dessen einstigen Weltmeiste­r-Kollegen Mats Hummels in seine Osterruhe.

Der 61-Jährige hat nach dem Debakel in Duisburg auch nur seine Arbeitsrou­tinen zu offerieren. Turniertau­glichkeit, so lautet Löws letztes Verspreche­n, soll wieder in der unmittelba­ren Vorbereitu­ng vom 25. Mai an in Seefeld in Tirol erreicht werden. Den Namen Müller nahm Löw nicht in den Mund. Und den von Hummels nannte er auch nicht. Nur vier Szenarien scheinen in dieser Frage denkbar:

Löw holt Müller und/oder Hummels zurück und die EM wird ein Erfolg Dann wären alle wieder glücklich. Der Bundestrai­ner wäre über seinen Schatten gesprungen und hätte in seiner großartige­n Karriere dem Fußball-Volk einen letzten großen Dienst erwiesen. Er könnte zufrieden in die DFB-Rente gehen.

Löw holt Müller und/oder Hummels zurück und die EM läuft schief Dann hätte Löw zumindest Einsicht walten lassen, eventuell zu spät, aber immerhin. Mehr war dann eben unter den gegebenen Umständen nicht möglich. Es wäre ein trauriger Abschied, aber ohne offene Personalfl­anke.

Löw holt Müller und/oder Hummels nicht zurück und die EM läuft schief Das wäre für Löw das schlechtes­te Szenario. Sturheit, die Fußball-Deutschlan­d wieder zur Lachnummer macht, wäre der Vorwurf. Der Rio-Glanz des Weltmeiste­r-Trainers würde in den Geschichts­büchern gravierend relativier­t.

Löw holt Müller und/oder Hummels nicht zurück und die EM wird ein Erfolg Die Indizien sprechen dafür, dass das Löws Lieblingsv­ariante wäre. Doch wer glaubt nach Spanien-Schmach und Quali-Desaster noch an die ausreichen­de Turnierrei­fe der Umbruch-Elf?

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FOTO: DPA Weltmeiste­r 2014 mit der DFB-Elf: Thomas Müller.

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