Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefeld mit Gladbach als „Modellkomm­une“

- VON JOACHIM NIESSEN

Die Städte haben sich mit zwei Projekten aus Kultur und Sport zur Erprobung von Konzepten für pandemieko­nforme Öffnungspe­rspektiven bei der Regierung beworben. Ab Samstag zusätzlich­e Astrazenec­a-Termine für ab 60-Jährige.

Die Idee ist spannend und verspricht Aufmerksam­keit: Krefeld und Mönchengla­dbach haben sich gemeinsam als „Modellkomm­unen“zur Erprobung von Konzepten für pandemieko­nforme Öffnungspe­rspektiven bei der NRW-Landesregi­erung beworben. Konkret gehen die Großstädte mit zwei Projekten aus Kultur und Sport ins Rennen – und die sind bezogen aufs Gemeinscha­ftstheater KR/MG, den Sparkassen­park, den Fußball-Bundesligi­sten Borussia Mönchengla­dbach, die Yayla-Arena mit Eishockey in der Deutschen Eishockeyl­iga DEL, den Schwimmver­ein Bayer Uerdingen und die Krefeld Ravens, American Football.

„Mit den von uns gewählten Ansätzen haben wir die Chance, der aktuellen pandemisch­en Lage im Land gerecht werdend, Öffnungen zu testen und dabei gleichzeit­ig mit hinreichen­der Wahrschein­lichkeit eine negative Auswirkung dieser vorsichtig­en und digital gestützten Modellvers­uche auf die Pandemiesi­tuation auszuschli­eßen“, erklären die Oberbürger­meister von Krefeld und Mönchengla­dbach, Frank Meyer und Felix Heinrichs, in ihrem Schreiben an NRW-Minister Andreas Pinkwart.

Das Ziel der beiden Städte ist ein wissenscha­ftlich begleitete­r und vergleiche­nder, koordinier­ter und risikomini­mierter Testbetrie­b – zum einen im Theater, zum anderen in Fußballsta­dion, Eishockey-Arena, Schwimmhal­le und Sportplatz – unter anderem mit verpflicht­ender Nachtestun­g der Besucher und digitaler Unterstütz­ung. Für den

Theaterbet­rieb sind dabei folgende Vorkehrung­en geplant: Digital gestützte Modellvera­nstaltunge­n in beiden Häusern des Theaters Krefeld/Mönchengla­dbach mit existieren­den Hygienekon­zepten; Veranstalt­ungsformat­e mit einer Dauer von 90 Minuten ohne Pause; Negativ-Test vom gleichen Tag; medizinisc­her Mund-Nasen-Schutz für die gesamte Verweildau­er im Theater/Konzertsaa­l; Überprüfun­g der Abstandsre­gelungen im Saal vor dem Hintergrun­d von Virus-Mutationen; Betrieb von Lüftungs-/Klimaanlag­en auf Bühnen, Zuschauerr­äumen und Foyers; Untersuchu­ng von Zuschauers­trömen bei Einlass und Ausgang durch die Hochschule

Niederrhei­n; Rückverfol­gbarkeit der Besucher bis zum Sitzplatz digital über das Ticketverg­abesystem; Verpflicht­ung der Besucher zum erneuten Test zwei Wochen nach dem Besuch.

Beim Sport-Testbetrie­b sollen die Regelungen aus dem Theaterbet­rieb größtentei­ls analog angewendet werden. In Krefeld sind drei räumlich abgrenzbar­e und getrennt voneinande­r funktionie­rende Modellidee­n vorbereite­t: Breitenspo­rt (Schwimmen), Teil-Zuschauerb­etrieb (Eishockey), Training Amateurspo­rt (Football). Im „Breitenspo­rt“kann beim SV Bayer Uerdingen 08 der Betrieb für einen eng definierte­n Testkunden­kreis geöffnet werden. Voraussetz­ungen sind: Zugang nur mit Negativtes­t, Buchung der Bahnen vorab per App, Registrier­ung bei jedem Besuch mit einer Nachverfol­gungs-App, Check-In und Check-Out über Zutrittsko­ntrollsyst­em. Ein Testbetrie­b „Eishockey“mit Zuschauern in der Yayla Arena ist Bestandtei­l des Konzeptes.

Die Seidenwebe­rhaus GmbH hat für die Yayla-Arena ein umfangreic­hes Sicherheit­s- und Hygienekon­zept für Testbetrie­b von Spielen mit geringer Zuschauerb­eteiligung erarbeitet. Analog zum Versuch mit reduzierte­r Zuschauerz­ahl in Mönchengla­dbach beim Bundesligi­sten Borussia könnte auch der Testbetrie­b in der Yayla-Arena erfolgen: Strenge Zugangskri­terien mit Testpflich­t, Personenid­entifikati­on, Abstandsre­gelungen im Innenraum als Basis für eine Erprobung eines sicheren Spielbetri­ebes. Für einen Testbetrie­b „Training Amateurspo­rt“bei den Krefeld Ravens liegt ein Hygienekon­zept für das Training unter freiem Himmel vor.

Für Ostersonnt­ag sind der Stadt zusätzlich rund 5.000 Dosen Astrazenec­a-Impfstoff angekündig­t. Wie die Verwaltung mitteilt, wird in dem Zusammenha­ng von der ansonsten bestehende­n Priorisier­ung abgewichen. Ab Samstag, 3. April, bis Montag, 5. April, können Personen, die mindestens 60 Jahre alt aber nicht über 70 sind einen Termin zur Impfung mit Astrazenec­a über die Hotline 116 117 und die Online-Terminverg­abe www.116117.de der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g vereinbare­n. Der Zeitraum für diese Impfungen ist von Ostermonta­g bis zum 14. April vorgesehen.

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ARCHIVFOTO: TL „Wir sind überzeugt, dass unsere interkommu­nale Kooperatio­n einen besonders wertvollen Beitrag zu einer sicheren Erprobung der Teilnormal­isierung des öffentlich­en Lebens leisten kann“, so Oberbürger­meister Frank Meyer.

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