Rheinische Post Krefeld Kempen
Krefeld mit Gladbach als „Modellkommune“
Die Städte haben sich mit zwei Projekten aus Kultur und Sport zur Erprobung von Konzepten für pandemiekonforme Öffnungsperspektiven bei der Regierung beworben. Ab Samstag zusätzliche Astrazeneca-Termine für ab 60-Jährige.
Die Idee ist spannend und verspricht Aufmerksamkeit: Krefeld und Mönchengladbach haben sich gemeinsam als „Modellkommunen“zur Erprobung von Konzepten für pandemiekonforme Öffnungsperspektiven bei der NRW-Landesregierung beworben. Konkret gehen die Großstädte mit zwei Projekten aus Kultur und Sport ins Rennen – und die sind bezogen aufs Gemeinschaftstheater KR/MG, den Sparkassenpark, den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, die Yayla-Arena mit Eishockey in der Deutschen Eishockeyliga DEL, den Schwimmverein Bayer Uerdingen und die Krefeld Ravens, American Football.
„Mit den von uns gewählten Ansätzen haben wir die Chance, der aktuellen pandemischen Lage im Land gerecht werdend, Öffnungen zu testen und dabei gleichzeitig mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eine negative Auswirkung dieser vorsichtigen und digital gestützten Modellversuche auf die Pandemiesituation auszuschließen“, erklären die Oberbürgermeister von Krefeld und Mönchengladbach, Frank Meyer und Felix Heinrichs, in ihrem Schreiben an NRW-Minister Andreas Pinkwart.
Das Ziel der beiden Städte ist ein wissenschaftlich begleiteter und vergleichender, koordinierter und risikominimierter Testbetrieb – zum einen im Theater, zum anderen in Fußballstadion, Eishockey-Arena, Schwimmhalle und Sportplatz – unter anderem mit verpflichtender Nachtestung der Besucher und digitaler Unterstützung. Für den
Theaterbetrieb sind dabei folgende Vorkehrungen geplant: Digital gestützte Modellveranstaltungen in beiden Häusern des Theaters Krefeld/Mönchengladbach mit existierenden Hygienekonzepten; Veranstaltungsformate mit einer Dauer von 90 Minuten ohne Pause; Negativ-Test vom gleichen Tag; medizinischer Mund-Nasen-Schutz für die gesamte Verweildauer im Theater/Konzertsaal; Überprüfung der Abstandsregelungen im Saal vor dem Hintergrund von Virus-Mutationen; Betrieb von Lüftungs-/Klimaanlagen auf Bühnen, Zuschauerräumen und Foyers; Untersuchung von Zuschauerströmen bei Einlass und Ausgang durch die Hochschule
Niederrhein; Rückverfolgbarkeit der Besucher bis zum Sitzplatz digital über das Ticketvergabesystem; Verpflichtung der Besucher zum erneuten Test zwei Wochen nach dem Besuch.
Beim Sport-Testbetrieb sollen die Regelungen aus dem Theaterbetrieb größtenteils analog angewendet werden. In Krefeld sind drei räumlich abgrenzbare und getrennt voneinander funktionierende Modellideen vorbereitet: Breitensport (Schwimmen), Teil-Zuschauerbetrieb (Eishockey), Training Amateursport (Football). Im „Breitensport“kann beim SV Bayer Uerdingen 08 der Betrieb für einen eng definierten Testkundenkreis geöffnet werden. Voraussetzungen sind: Zugang nur mit Negativtest, Buchung der Bahnen vorab per App, Registrierung bei jedem Besuch mit einer Nachverfolgungs-App, Check-In und Check-Out über Zutrittskontrollsystem. Ein Testbetrieb „Eishockey“mit Zuschauern in der Yayla Arena ist Bestandteil des Konzeptes.
Die Seidenweberhaus GmbH hat für die Yayla-Arena ein umfangreiches Sicherheits- und Hygienekonzept für Testbetrieb von Spielen mit geringer Zuschauerbeteiligung erarbeitet. Analog zum Versuch mit reduzierter Zuschauerzahl in Mönchengladbach beim Bundesligisten Borussia könnte auch der Testbetrieb in der Yayla-Arena erfolgen: Strenge Zugangskriterien mit Testpflicht, Personenidentifikation, Abstandsregelungen im Innenraum als Basis für eine Erprobung eines sicheren Spielbetriebes. Für einen Testbetrieb „Training Amateursport“bei den Krefeld Ravens liegt ein Hygienekonzept für das Training unter freiem Himmel vor.
Für Ostersonntag sind der Stadt zusätzlich rund 5.000 Dosen Astrazeneca-Impfstoff angekündigt. Wie die Verwaltung mitteilt, wird in dem Zusammenhang von der ansonsten bestehenden Priorisierung abgewichen. Ab Samstag, 3. April, bis Montag, 5. April, können Personen, die mindestens 60 Jahre alt aber nicht über 70 sind einen Termin zur Impfung mit Astrazeneca über die Hotline 116 117 und die Online-Terminvergabe www.116117.de der Kassenärztlichen Vereinigung vereinbaren. Der Zeitraum für diese Impfungen ist von Ostermontag bis zum 14. April vorgesehen.