Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Erneute Pleite nach der 0:5-Posse

Nach dem mit 0:5 gewerteten Spiel gegen Ingolstadt verlor das Team gegen München mit 1:8.

- VON H.-G. SCHOOFS

Die erwartete 1:8-Niederlage der Pinguine am Donnerstag­abend gegen den EHC München interessie­rte viele KEV-Fans nur noch am Rande. Denn 25 Stunden zuvor hatten sie nach dem 5:6 im Heimspiel gegen Ingolstadt erfahren, dass dieses Match von der DEL nachträgli­ch mit 5:0 für die Panther von den Donau gewertet wurde. Die individuel­len Statistike­n der Spieler bleiben von dieser Wertung aber unbeeinflu­sst. Bereits am Sonntag (14.30 Uhr) sind die Augsburger Panther zu Gast.

Weil Stürmer Martin Karsums nach dem Warm-Up vor dem Spiel gegen Ingolstadt in der Kabine passen musste, rückte Verteidige­r Kristofers Bindulis kurzfristi­g ins Aufgebot. Aber der Spielberic­ht wurde nicht geändert. Das teilt normalerwe­ise Robin Kohl dem Wettkampfg­ericht mit. Doch der Team-Manager hatte bis zum 31. März Urlaub. Für ihn kümmerte sich Pressespre­cher Mark Thiel um den ordnungsge­mäßen Eintrag der Spieler. Der saß allerdings wegen einer Erkältung zu Hause im Homeoffice und bekam den kurzfristi­gen Spielerwec­hsel nicht mitgeteilt.

Kaum auszudenke­n, wenn Mirko Sacher Sekunden vor Spielende mit dem letzten Schuss der Pinguine noch den Ausgleich zum 6:6 erzielt und die Mannschaft sogar noch den Zusatzpunk­t hätte. Verantwort­lich für die peinliche Posse ist Sergej Saveljev. Der Multifunkt­ionär erweckt regelmäßig den Eindruck, dass er mit der Leitung des Profiklubs überforder­t ist und hätte sich in Abwesenhei­t von Kohl und Thiel darum kümmern müssen, dass ein Mann vor Ort in Zusammenar­beit mit dem Wettkampfg­ericht für den Spielberic­ht zuständig ist.

Es ist auch nicht normal, dass ein Team-Manager während der Saison seinen vierwöchig­en Resturlaub aus dem Vorjahr nimmt, nur weil in seinem Arbeitsver­trag die Frist dafür am 31. März abläuft. Doch Kohl wusste, dass Saveljevs den Vertrag, der am 30 April endet, nicht verlängern wird und wollte daher den Urlaub nicht verfallen lassen. Sein Angebot, sich den Urlaub auszahlen zu lassen, lehnte Saveljev laut Kohl ab. Das Verhältnis zwischen den Beiden soll schon lange sehr angespannt sein.

Eishockey gespielt wurde am Gründonner­stag-Abend aber auch noch. Für Sergei Belov stand Marvin Cüpper im Tor, weil die Belastung für Belov innerhalb von 25 Stunden sicher zu groß gewesen wäre. Lucas Lessio musste angeschlag­en passen.

Die Gäste traten ohne die verletzten Ex-Krefelder Mark Voakes und Patrick Hager an. Berets nach zehn Sekunden scheiterte Nikita Shatsky aus kurzer Distanz an Torwart Reich. Nach fünf Minuten nahm das Match den erwarteten Verlauf. Die Gäste nahmen das Geschehen in die Hand, besonders Stürmer Ehliz, der sein Team bis zur Pause mit einem lupenreine­n Hattrick in Führung brachte.

Weil die Pinguine insgesamt aus sechs Überzahlsi­tuationen kein Kapital schlagen konnten und sich Mass und Shatsky mit Fehlern die Treffer vier und fünf der Münchner einleitete­n, war die Niederlage bis zur zweiten Pause besiegelt.

Das Geschehen im letzten Drittel ist schnell erzählt. Die Gäste machten mit ihrem zweiten Überzahltr­effer das halbe Dutzend voll. Bei den Pinguinen verletzte sich Laurin Braun und musste in die Kabine gebracht werden. Kurz darauf gelang Leon Niederberg­er nach schöner Vorarbeit von Patrick Klöpper sein erster Saisontref­fer zum 1:6. Den Schlusspun­kt setzten aber die Münchner bei ihrem Schützenfe­st mit zwei weiteren Treffern.

Krefeld - München 1:8 (0:3, 0:2, 1:3)

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Hier lauert Münchens Stürmer Yasin Ehliz vor Torwart Marvin Cüpper auf den Puck, den er gleich dreimal ins Netz der Pinguine versenkte.

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