Rheinische Post Krefeld Kempen

Vjosa Osmani ist neue Präsidenti­n im Kosovo

- VON THOMAS ROSER

PRISTINA Zum zweiten Mal hat eine Frau das höchste Amt beim Staatsneul­ing Kosovo übernommen. Alle jungen Mädchen sollten wissen, dass ihre Träume wahr werden könnten, verkündete Vjosa Osmani nach ihrer Kür zur Staatschef­in an Ostern in Kosovos Parlament: „Alles ist möglich.“Mit 71 der 120 Abgeordnet­en-Stimmen ist die 38-jährige Juristin in ihr neues Amt gewählt worden. Nominiert wurde Osmani von der Vetevendos­je-Partei von Premier Albin Kurti. Doch ausgerechn­et die Partei, von der sie vor Jahresfris­t im Streit geschieden war, hat ihr den Weg ins Präsidente­namt geebnet. Nur der stillen Unterstütz­ung der opposition­ellen LDK hat die zweifache Mutter ihren Karrieresp­rung zu verdanken. Elf LDK-Parlamenta­rier enthielten sich zwar der Stimme, sicherten so aber das für die Gültigkeit der Wahl nötige Anwesenhei­tsquorum von zwei Dritteln der Abgeordnet­en.

Schon als Gymnasiast­in hatte sich die 1982 geborene Osmani in ihrer Heimatstad­t Mitrovica für die LDK engagiert. Als Jura-Studentin in Pristina jobbte sie bei der UN-Verwaltung Unmik. Ihren Master- und Doktortite­l erwarb sie an der Universitä­t in Pittsburgh. 2006 wurde sie zur Kabinettsc­hefin des damaligen Präsidente­n Fatmir Sejdiu ernannt. 2011 wurde sie erstmals ins Parlament gewählt. 2014 widersetzt­e sich sich offen der Entscheidu­ng von Partei-Chefs Isa Mustafa, mit Erzfeind PDK ins Koalitions­boot zu steigen.

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FOTO: DPA Die neue kosovarisc­he Präsidenti­n Vjosa Osmani.

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