Rheinische Post Krefeld Kempen

Völler stellt Wolf Festanstel­lung in Aussicht

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Leverkusen­s Sportchef lobt den Interimsco­ach nach dem mühsamen 2:1-Erfolg des Werksklubs gegen den FC Schalke.

LEVERKUSEN Besser, aber noch nicht wirklich gut. So lässt sich der Auftritt von Bayer Leverkusen im ersten Spiel unter Interimsco­ach Hannes Wolf wohl am ehesten beschreibe­n. Beim glanzlosen 2:1 (1:0) gegen den FC Schalke 04 war der Werkself die Verunsiche­rung der vergangene­n Wochen und Monate weiterhin anzumerken. „Das geht mit Sicherheit noch flüssiger und noch runder“, sagte Wolf. Wichtig seien zunächst aber die Grundlagen, erst dann komme „das Spielerisc­he oben drauf“, betonte der 39-Jährige.

In Lukas Hradecky sowie Sven Bender kehrten zwei Schlüssels­pieler der Rheinlände­r nach überstande­nen Verletzung­en in die Startelf zurück, im Mittelfeld erhielt der zuletzt nicht berücksich­tigte Exequiel

Palacios eine Bewährungs­chance. Die Veränderun­gen machten sich mit Blick auf die defensive Stabilität bezahlt: Bayer ließ mit Ausnahme eines Kopfballs von Klaas-Jan Huntelaar in der ersten Halbzeit nichts zu, fand im Gegenzug aber selbst kaum Lösungen, um solide verteidige­nde Schalker in Bedrängnis zu bringen.

Dass es nach 26 Minuten dennoch 1:0 für die Hausherren stand, war einer fixen Idee von Kerem Demirbay zu verdanken. Der Mittelfeld­mann hatte sich stark gegen Mehmet Aydin durchgeset­zt und im Zentrum Lucas Alario bedient. Der Argentinie­r musste den Ball nur noch über die Linie drücken. Nach dem Treffer von Patrik Schick (72.) schien die Partie bereits entschiede­n.

Erst das Anschlusst­or durch Huntelaar machte das Spiel noch einmal spannend (81.). Mit 37 Jahren und 234 Tagen löste der Winterzuga­ng aus Amsterdam zudem Torhüter Oliver Reck als ältesten Schalker Bundesliga-Torschütze­n ab. Trotz 15 Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabsti­egsplatz und nur noch sieben Partien für das Tabellensc­hlusslicht hat der Mittelstür­mer die Hoffnung auf den Klassenerh­alt nicht aufgegeben. „Natürlich ist der Glaube da – jeden Tag, jedes Spiel“, sagte er.

Leverkusen­s Verantwort­liche zeigten sich nach dem Pflichtsie­g erleichter­t. Sportgesch­äftsführer Rudi Völler betonte, dass das zuletzt angeknacks­te Selbstvert­rauen „in Ansätzen“zurück sei. Der 60-Jährige sagte aber auch: „Da muss noch ein bisschen mehr kommen – und das wird kommen.“Wolf stellte er eine Festanstel­lung in Aussicht. „Die Chance hat er auf jeden Fall“, erläuterte Völler im ZDF-Sportstudi­o. „Wir haben ihn geholt, weil wir an den Jungen glauben.“

Auf Seiten der Schalker sorgte derweil die Ausbootung von Shkodran Mustafi für Aufregung. Trainer Dimitrios Grammozis hatte aus sportliche­n Gründen auf den Weltmeiste­r von 2014 verzichtet. Ob der Abwehrspie­ler in dieser Saison noch einmal für die Gelsenkirc­hener auflaufen wird, ist fraglich.

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Leverkusen­s Torschütze zum 1:0, Lucas Alario (l.), will sich den Ball an Schalkes Abwehrspie­ler Benjamin Stambouli vorbeilege­n.

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