Rheinische Post Krefeld Kempen
Ostermarsch per Rad: Appell gegen Hass und Vorurteile
(ped) Sie haben Kälte, Wind und Schneeschauern getrotzt: 24 Radfahrer setzten am Ostermontag ein Zeichen für den Frieden beim tradtionellen Ostermarsch des Friedensbündnisses, der wegen der Hygieneauflagen als Fahrradtour lief. Vom Seidenweberhaus ging es über drei weitere Stationen zum Kaiser-Wilhelm-Park – vom historischen Ort, wo vor mehr als 40 Jahren der Krefelder Appell gegen das atomare Wettrüsten formuliert wurde, zur kleinen Stadtoase, an der Pfarrer Florian Lehnert über Klimawandel sprach und von der Notwendigkeit, jetzt für die Umwelt einzutreten.
Damit schloss sich der Kreis, dass jeder gefordert ist, einzustehen für die Welt. Ingrid Vogel hatte zum Start daran erinnert, dass der „Atomwaffenverbotsvertrag ein Vertrag der kleinen Leute“gewesen sei und forderte mit Blick auf die kommenden Wahlen Entscheidungen „für ein Konzept für glaubwürdige Friedenspolitik“. An drei Stolpersteinen, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, gedachten Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle, Stefan Sweekhorst (Greenpeace) und Wolfgang Bluhm (Die Linke) an Grausamkeiten von Hass und Gewaltregime und die Verfolgung Andersdenkender. Sie sprachen klare Worte gegen Rassismus und Rechtspopulismus und für eine „Politik der guten Nachbarschaft“. Bluhm zitierte den ehemaligen Kohl-Berater Horst Teltschik: „Feindbilder leben davon, dass wir unsere Gegner nicht wirklich kennen“. Organisatorin Ingrid Vogel ist rundum zufrieden, auch mit der Resonanz: „Ab 26 Leuten müssen auch Radler Maske tragen.“