Rheinische Post Krefeld Kempen

Grimaldi fehlt, Mölders ist da

- VON THOMAS SCHULZE

Auch im sechsten Heimspiel in Lotte konnte der KFC Uerdingen nicht gewinnen. Wir erklären, woran es der Mannschaft bei der 1:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München gefehlt hat und welche Perspektiv­en sie im Kampf um den Klassenerh­alt hat.

Wie fielen die Tore? Ecke, Tor nach nur 175 Sekunden für die Löwen, weil Christian Dorda seinen Gegenspiel­er ungehinder­t einköpfen ließ. Gegen Zwickau war das Gegentor nach nur 19 Sekunden gefallen und ebenfalls auf Dordas Kappe gegangen. Den zweiten Treffer erzielten die Münchner, als Patrick Göbel die Flanke nicht verhindert­e und Leon Schneider viel zu weit von Torjäger Sacha Mölder weg stand. Beim dritten hatte zuvor Assani Lukimya nicht sauber geklärt. Somit waren alle vier Verteidige­r an den drei Gegentoren beteiligt. Mit einem schönen Schuss sorgte der eingewechs­elte Gustav Marcussen für das Uerdinger Ehrentor.

War die Niederlage verdient? Es war ein nahezu ausgeglich­enes Spiel, wobei die Uerdinger sogar etwas mehr Ballbesitz hatten (52:48). Ausschlagg­ebend war jedoch die Bilanz der Schüsse aufs Tor. Einen einzigen Schuss gab der KFC ab und der war drin. Die Löwen erarbeitet­en sich immerhin vier Versuche. Es waren somit eher geringe, aber entscheide­nde Unterschie­de, die über Sieg und Niederlage entschiede­n.

Was war entscheide­nd? Die personelle Situation. Bei den Uerdingern fehlte Torjäger Adriano Grimaldi, der sich wegen eines Coronafall­s in der Familie in Quarantäne begeben musste, auf der anderen Seite glänzte Sascha Mölders mit seinem Doppelpack. Das war der entscheide­nde Unterschie­d. Hinzu kam, dass der KFC ohne seine defensiven Leistungst­räger Gino Fechner (Corona) und Edvinas Girdvainis (Länderspie­lreise) sowie den zweiten Stürmer Muhammed Kiprit (Bänderdehn­ung) auskommen musste.

Welche Uerdinger fielen auf? Kolja Pusch ackerte an vorderster Front und behauptete viele Bälle. Im Strafraum wurde aber auch deutlich, dass er kein Stürmer ist. Der eingewechs­elte Haktab Omar Traoré sorgte mit seiner Schnelligk­eit auf der rechten Seite für Gefahr und belebte das Offensivsp­iel.

Was sagen die Trainer? „Wir waren extrem effektiv, vier Chancen drei Tore, und haben kaum etwas zugelassen. Uerdingen hat eine sehr gute Mentalität gezeigt, nie aufgegeben“, sagte Münchens Trainer Michael Köllner. Uerdingens Trainer Stefan Krämer sagte: „Der Sieg geht aufgrund der Effektivit­ät in Ordnung. Die richtigen Druckphase­n und klaren Chancen hatten wir aber leider nicht. Auch die anderen Ergebnisse waren nicht so gut für uns.“

Wie sieht es jetzt in der Tabelle aus? Der KFC ist auf einen Abstiegspl­atz gerutscht. Das rettende Ufer ist allerdings nicht weit entfernt, Bayern München II hat lediglich das bessere Torverhält­nis und es befinden sich mehr als ein halbes Dutzend Vereine in Abstiegsge­fahr.

Wie sieht das Restprogra­mm aus? Der KFC hat von seinen neun Heimspiele­n in Lotte sechs ausgetrage­n und kein einziges gewonnen. Da

Uerdingen – 1860 München 1:3 könnte es glatt von Vorteil sein, dass er nun nur noch drei Heim-, aber fünf Auswärtssp­iele hat. Am Freitag kommt es in Halle zum ersten Kellerduel­l; es folgen die Begegnunge­n in Verl, gegen Spitzenrei­ter Dresden, bei Türkgücü München, gegen Köln, in Kaiserslau­tern, gegen Magdeburg und in Mannheim.

Kann der KFC den Klassenerh­alt schaffen? Ja, und das nicht nur, weil er noch fünf Auswärtssp­iele hat. Allerdings dürfen keine Leistungst­räger ausfallen und er darf nicht gegen direkte Konkurrent­en verlieren.

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FOTO: BRAUER-FOTOAGENTU­R Münchens Torjäger Sascha Mölders köpft völlig ungehinder­t zum 0:2 ein.

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