Rheinische Post Krefeld Kempen
Tabu-Themen offen ansprechen
Hannah Küppers und Jana Falk sprechen in ihrem Podcast über Tabu-Themen im Leben von Frauen. Die Kempenerinnen bringen jede Woche eine neue Folge raus.
KEMPEN Es gibt viele Themen, über die nicht oder nicht gern gesprochen wird. Das möchten Hannah Küppers und ihre Freundin Jana Falk gern ändern. Deshalb haben sie vor einigen Wochen einen Podcast gestartet, der alle möglichen Tabu-Themen von Frauen auf den Tisch bringen soll – besser gesagt auf den „Katzentisch“.
Hannah Küppers erklärt, warum dieser Titel: „Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten, als die Kinder am großen Tisch einfach keinen Platz hatten und am Couchtisch hockten. Diesen holen wir zurück für gute Gespräche.“Jeden Donnerstag geht am Morgen eine neue Episode online. Mit unterschiedlichen Gesprächspartnern geht es in den ersten Folgen um Zyklusfragen wie Menstruationsschmerzen, die Phasen des weiblichen Zyklusses, oder die Beiden sprechen mit Zyklusberaterin Rena Föhr über Körperzeichen oder Zervixschleim.
Der Podcast steckt noch in den Kinderschuhen, doch die nächsten Folgen sind bereits produziert. Unter anderem haben die zwei auch mit der leitenden Oberärztin für Gynäkologie im Hospital zum Heiligen
Geist, Melanie Stille, über Periodenschmerzen, Stimmungsschwankungen bis hin zu Verhütungsfragen gesprochen.
„Alles hat im vergangenen Jahr im Herbst angefangen, da haben Jana und ich ein Coaching gewonnen, bei dem wir lernen durften, wie man eine eigene Plattform für seine Produkte entwickelt“, erklärt Hannah Küppers, die ihren Master im
Management bereits abgeschlossen hat. Die 28-Jährige lebt in Kempen, Jana Falk wohnt und arbeitet in Düsseldorf. Sie beginnt demnächst ihre Promotion.
Die Beiden kennen sich aus der Schule. „Wir sind beide aufs LvD (Luise-von-Duesberg-Gymnasium, Anm. d. Red.) gegangen, hatten immer schon dieselben Interessen und dachten, wir sollten daraus was machen“, berichtet Küppers. Während die 29-jährige Jana Falk fürs Schreiben zuständig ist, übernimmt Hannah Küppers den Schnitt des Podcasts. Von Mal zu Mal geht es schneller, und nach jeder Episode entwickeln sie sich weiter. Eine Erkenntnis: „Niemals nach einem Arbeitsalltag hinsetzen und Dinge einsprechen, das machen wir jetzt immer am Wochenende“, sagt Hannah
Küppers mit einem Augenzwinkern.
Feedback sei unheimlich wichtig, um sich auch verbessern zu können. Deshalb haben sie ihren Bekanntenkreis mit ins Boot geholt: Frauen und Männer. Denn: „Das sind ja nicht nur Themen, die für Frauen interessant sind“, so Küppers. Auch diese werden in den nächsten Episoden weiter geöffnet: Auch der Arbeitsalltag von Frauen soll dann eine Rolle spielen. Eine weitere Idee: „Wir wollen mit unseren Müttern über die Menopause sprechen“, sagt Hannah Küppers.
Bislang haben sie mit ihrer Geschäftsidee noch kein Geld verdient. „Erst einmal ist es wichtig, dass es Spaß macht, wir wollen uns ausprobieren, die Community muss wachsen“, so die 28-Jährige Küppers. Mit ihrem Podcast „Katzentisch“wollen die beiden jungen Frauen einfach wissenschaftliche Themen anpacken, die beim Zuhören ebenfalls Spaß machen sollen.