Rheinische Post Krefeld Kempen
Kunst, Kultur und Natur per Rad erleben
Kunst, Kultur und Natur erleben – und sich dabei körperlich betätigen: Das bietet die Radtour, die wir auf dieser Seite vorstellen. Ein bisschen Kondition sollte man allerdings mitbringen, denn die Strecke ist 38 Kilometer lang. Sie bietet aber viele schöne Punkte, an denen es sich lohnt, Rast zu machen.
Salbruch, das auf Viersener, Willicher und Tönisvorster Gebiet liegt. Auf dem Weg zum KP 73 am Bahnhof in Anrath führt die Tour an der Clörather Mühle am Kunstobjekt „Kleines Wiesenstück“von Elke Beyer entlang. Man muss schon etwas genauer hinschauen, um zu entdecken, denn es liegt in einem eingezäunten Bereich und ist durch seine filigrane Struktur nicht so leicht zu erkennen. Es ist in unmittelbarer Nähe des wiederhergestellten Alt-Arms der Niers aufgestellt.
Vom KP 73 verläuft die Route weiter auf ruhigen Wirtschaftswegen durch Kehn, und die Radler passieren schließlich die Pfarrkirche St. Godehard in Vorst. Die dreischiffige neugotische Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Weiter geht's zum Knotenpunkt 79, und etwas abseits der Route auf dem Weg zum KP 42 können die Radler einen
Blick auf Haus Neersdonk aus dem Jahr 1667 werfen, das die Familie Recken 1942 erwarb und aufwendig und mit viel Liebe zum Detail in ein wahres Schmuckstück verwandelte.
Auf ruhigen Wirtschaftswegen führt die Tour über den KP 15 in Stiegerheide nach Kempen zum KP 9. Die Radler erreichen am KP 10 den Peterturm am Rande der verkehrsberuhigten Altstadt, der Ende des 15. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Tour führt um die Altstadt Kempens zum KP 94. Der historische Stadtkern lädt normalerweise mit seinen Cafés, Bistros und Restaurants zum Verweilen ein, bietet aber auch in Pandemie-Zeiten Gelegenheiten zum Ausruhen.
Auf dem Weg zum KP 8 lohnt ein Abstecher zum ehemaligen Franziskanerkloster, das zwei Museen beheimatet. Im städtischen Kramer-Museum werden repräsentative Exponate niederrheinischer Wohnkultur und Kunsthandwerk vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert gezeigt. Das Museum für niederrheinische Sakralkunst befindet sich in der ehemaligen Klosterkirche, die heute noch für Gottesdienste genutzt wird. Dort können der prunkvolle Hochaltar und die mit reichem Stuckwerk verzierte Orgelempore
besichtigt werden. Spätgotische Werke bedeutender niederrheinischer Bildschnitzer sowie sakrale Goldschmiedearbeiten vom 15. bis 19. Jahrhundert sind hier ausgestellt.
Wieder auf der Route, fahren die Radler erneut über den KP 10 hinweg und weiter zum KP 7 in Richtung Grefrath. Im weiteren Verlauf zum KP 4 passieren die Radfahrer Haus Steinfunder. Das ehemalige Rittergut wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und befindet sich heute in Privatbesitz – auf Schildern wird darum gebeten, das Grundstück nicht zu betreten, es muss also ein Blick aus der Ferne genügen.
Über den Knotenpunkt 33 verläuft die Route dann zum KP 58 an der Niers. Die Radfahrer fahren auf zum Teil unbefestigten Wegen entlang der Niers und weiter durch das Naturschutzgebiet Fritzbruch zum KP 7. An der Niers soll hier ein mehrfach verzweigtes Gewässersystem entstehen. „Ein alter, heute verfüllter Verlauf der Niers bildet dabei einen flachen Geländerücken, der mit geringen zusätzlichen Aufschüttungen im Gelände einen einstaubaren Bereich vom Rest der Aue trennt. Hierdurch wird ermöglicht, Teilflächen gezielt zu überstauen, um geeignete Brut- und Nahrungsräume für Watvögel anzubieten“, so der Niersverband.
Die Radler erreichen dann KP 35 in Süchteln und folgen der Beschilderung zum KP 36 in Viersen. Über den KP 25 hinweg führt die Tour in das Zentrum von Viersen zur Städtischen Galerie im Park. Im angrenzenden Park befindet sich eine Skulpturensammlung namhafter, zeitgenössischer Bildhauer. Zurück auf der Route, fahren die Radfahrer zum KP 23 und erreichen den Ausgangspunkt der Tour.