Rheinische Post Krefeld Kempen
Marvin Cüpper hält die Pinguine im Spiel
Der Krefelder Torwart wehrte im Heimspiel gegen Schwenningen 54 Torschüsse ab. Bei den Gegentreffern der 1:2-Heimniederlage war er aber ohne Abwehrchance. Der junge Stürmer Maciej Rutkowski feierte sein DEL-Debüt.
In einem Eishockeyspiel, das arm war an hochkarätigen Torchancen, unterlagen die Pinguine am Montagabend in ihrem vorletzten Heimspiel der „Corona-Eiszeit“den Schwenninger Wild Wings mit 1:2. Das war bereits die 13. Niederlage in Folge der Schwarz-Gelben. Dank einer sehr guten Leistung von Torwart Marvin Cüpper, der 54 von 56 Torschüsse der Gäste meisterte, bekamen seine Vorderleute bis zum Schluss die Chance auf den zweiten Heimsieg der Saison. Doch es fehlte dem Mini-Aufgebot vor dem gegnerischen Tor die notwendige Durchschlagskraft. Bereits am Dienstag (20.30 Uhr) ist beim zweiten Backto-Back-Game der Pinguine mit Adler Mannheim die aktuell erfolgreichste DEL-Mannschaft zu Gast. Ob es ausgerechnet gegen dieses Topteam ein Geburtstagsgeschenk für Sergej Saveljev gibt, der an diesem Tag 25 Jahre alt wird, ist höchst unwahrscheinlich.
Mit Artur Tyanulin gesellte sich ein neuer Spieler ins Lazarett der Pinguine, der im Spiel gegen Nürnberg einen Schuss gegen den Kehlkopf abbekommen hatte. Da Kristofers Bindulis wieder fit war, wurde Verteidiger Constantin Braun von Beginn an zum Stürmer umfunktioniert, und das gleich für Tyanulin in der ersten Reihe. Sicher eine interessante Maßnahme von Clark Donatelli. Dazu konnte der Trainer auf einen neuen Stürmer bauen. Denn der junge Maciek Rutkowski aus der U23 des KEV stand zum ersten Mal in der DEL auf dem Eis. Er bekam in der dritten Reihe hier und da für Patrick Klöpper Eiszeit.
Die Gäste aus dem Schwarzwald traten mit 12 Stürmern und sieben Verteidigern an. Im Tor stand mit dem Schweden Joacim Eriksson der derzeit beste DEL-Torhüter. Der musste sich aber schon nach nur 59 Sekunden geschlagen geben, als Filips Bindulis sein Solo erfolgreich abschloss. Doch nur 66 Sekunden später stand Pfaffengut im Krefelder Slot völlig frei und ließ Torwart Marvin Cüpper keine Abwehrchance.
Die Wild Wings nahmen nach dem Ausgleich das Zepter in die Hand und stießen in der neutralen Zone kaum auf Gegenwehr. So bekamen die Pinguine im eigenen Drittel alle Hände voll zu tun. Aber erst als Lucas Lessio nach einem unnötigen Stockschlag in die Kühlbox musste, bestraften die Gäste das mit der 2:1-Führung (12.). Tylor Spink fälschte einen Distanzschuss von Robak unhaltbar ab. Cüpper war komplett die Sicht versperrt. Offensiv traten die Hausherren bis zur Pause nur noch einmal gefährlich in Erscheinung, und das in Unterzahl. Doch Verteidiger Fischer vereitelte eine mögliche Großchance zum Ausgleich (17.). Alleine die Bilanz der Torschüsse (5:23) machte die Überlegenheit der Wild Wings
Krefeld - Schwenningen 1:2 (1:2, 0:0, 0:0) deutlich.
Im zweiten Drittel hatten die Pinguine etwas mehr Spielanteile als bis dahin. Kurz nach Wiederbeginn konnte Lessio noch so gerade eben am Ausgleichstreffer gehindert werden. Die Krefelder konnten zwei Überzahlspiele nicht nutzen. Beim ersten hatten sie Glück, dass Torwart Cüpper bei einem Break gegen Fischer zur Stelle war. Ansonsten waren die zweiten 20 Minuten trotz der 13:21-Torschüsse, die beide Torhüter nicht groß vor Probleme stellten, arm an Höhepunkten.
Das setzte sich im Schlussdrittel nahtlos fort. Beide Teams erweckten zwar den Eindruck, einen Treffer erzielen zu wollen, doch die Pinguine
waren im gegnerischen Drittel zu harmlos, den Wild Wings fehlte es bei ihren Angriffen an Kreativität und Spielwitz. Pech hatte Gäste-Stürmer Olver, der sich bei einem Check gegen Brett Olson das linke Knie verdrehte und in die Kabine humpelte (51.). Vier Minuten später hatte Cüpper Glück, als ein Schuss von Pfaffengut gegen die Latte prallte.
83 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Donatelli seine Auszeit. Da das nächste Bully im gegnerischen Drittel stattfand, blieb Torwart Cüpper hinter der Bande. Olson gewann zwar erwartungsgemäß das Bully, doch Torwart Eriksson geriet nicht mehr in Gefahr.
Leon Niederberger
„Das war für uns heute ein schweres Spiel. Was zählt sind die drei Punkte. Im ersten Drittel waren wir gut, haben unsere Torchancen aber nicht genutzt. Im zweiten Drittel waren wir nicht gut, da haben wir Krefeld zu viel Luft gelassen. Krefeld hat auch im Schlussdrittel gut gekämpft und ich bin froh über die drei Punkte. Der Krefelder Torwart war gut. So ein Spiel wie heute musst du unbedingt gewinnen. Morgen in Iserlohn wartet eine andere Aufgabe auf uns.“
Trainer Niklas Sundblad
„Wir haben derzeit viele verletzte Stürmer. Ich habe früher Stürmer gespielt und wurde mit 19 oder 20 Jahren zum Verteidiger umgebaut. Eine dumme Strafe hat uns das Spiel gekostet. Wir haben viel versucht, aber oft zu kompliziert gespielt und leider nicht getroffen. Man kann uns aber keinen Vorwurf machen. Wir spielen derzeit nur mit drei Reihen.“
Constantin Braun
„Wir konnten den schnellen Führungstreffer nicht nutzen, um das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Leider haben wir nach einer dummen Strafe den zweiten Treffer kassiert. Das darf man sich gegen so eine Mannschaft nicht erlauben. Im zweiten Drittel haben wir in der neutralen Zone besser gespielt und im letzten Drittel noch Druck gemacht. Leider fehlte uns im Angriff die Durchschlagskraft. Unser Torwart Marvin Cüpper hat heute sehr gut gehalten.“
Trainer Clark Donatelli