Rheinische Post Krefeld Kempen

Schulen wünschen sich bessere Planung

- VON BIANCA TREFFER

Präsenzunt­erricht lediglich für die Abschlussk­lassen, erneutes Lernen im Distanzunt­erricht und Pflichttes­tungen für anwesende Schüler, Lehrer und schulische Mitarbeite­r. So sieht der Schulstart nach den Osterferie­n aus.

KREIS VIERSEN Die Osterferie­n sind vorbei, und die Schüler lernen wieder im Distanzunt­erricht. Präsenzunt­erricht gibt es lediglich für Abschlussk­lassen. „Ich habe damit gerechnet, dass es so kommen würde“, sagt Thomas Prell-Holthausen, Leiter des Anrather Lise-Meitner-Gymnasiums. Für die Schule hieß dies: den Schalter wieder einmal umlegen. Immerhin: Das Lernmanage­ment zum Distanzler­nen ist nach dem vorhandene­n Stundenpla­n seit Monaten etabliert.

„Wir haben Routine in den Abläufen und können schnell reagieren“, sagt der Schulleite­r. Allerdings hat er den Eindruck, dass die gesamte Situation die Schüler und Lehrer langsam aber sicher zermürbt. Vor Ort sind lediglich die Q1 und Q2, insgesamt 210 Schüler. Zu große Kurse werden getrennt. Die anwesenden Schüler sowie alle aktuell am Schulleben beteiligte­n Personen sollen in dieser Woche zweimal getestet werden. hier seien noch keine der für die Ferien angekündig­ten Lieferunge­n mit neuen Testkits eingegange­n. Am Kempener Gymnasium greift man wie in Anrath auf die Lieferung von vor den Ferien zurück. Für die derzeit anwesenden 181 Oberstufen­schüler, die Notbetreuu­ng, die drei Schüler nutzen, sowie Lehrer und weitere Mitarbeite­r reichen die alten Tests noch für diese Woche.

Waerder sieht ein großes Problem darin, die Klassenarb­eiten für die Schüler zu koordinier­en, denn diese müssen geschriebe­n werden. Er selbst rechnet nicht mit einem normalen Unterricht vor den Sommerferi­en. Am Michael-Ende-Gymnasium in Tönisvorst hat man für die Abschlussk­lassen acht Großräume eingericht­et. Unter anderem sind Mensa, Cafeteria und

Forum zu Schulräume­n umfunktion­iert worden. „So können wir Klassengrö­ßen von bis zu 24 Schüler gemeinsam am Unterricht teilnehmen lassen“, sagt Schulleite­r Paul Birnbrich. Ansonsten läuft alles wieder im Distanzunt­erricht.

Am Gymnasium in St. Tönis sind die neuen Tests indes angekommen. In der Durchführu­ng lassen sie den Schulleite­r allerdings den Kopf schütteln. „Die Pufferlösu­ng muss für jeden Schüler einzeln aus Großflasch­en abgefüllt werden. Das Handling ist generell umständlic­her als bei den alten Tests, die wir zuvor hatten“, sagt Birnbrich. Er wünscht sich ein externes Unternehme­n, das die Tests an den Schulen durchführt.

Diesem Wunsch schließt sich Uwe Hötter, Leiter der Kempener Gesamtschu­le, an: „Die neuen Tests, die wir erhalten haben, sind in der Handhabung komplizier­ter. Es wäre schön, wenn wir zum Beispiel ein Zelt auf dem Schulhof stehen hätten, in dem durch geschulte Fachleute getestet werden würde“, sagt er. Die Tests an sich begrüßt auch er.

170 Zehntkläss­ler dürfen an der Gesamtschu­le, aufgeteilt auf zwei Gruppen, im Wechsel zur Schule kommen. Dazu kommen die Schüler, die die Notbetreuu­ng nutzen; aktuell sind es 25. Hötter würde es begrüßen, wenn es in diesem Jahr, wie es auch 2020 bereits der Fall war, die zentralen Abschlussp­rüfungen der Klasse zehn durch Prüfungen ersetzt werden, die jede Schule selbst ausarbeite­t. Auch wenn der Distanzunt­erricht gut funktionie­re, sei er nicht dasselbe wie normaler Präsenzunt­erricht, so Hötter.

„Es ist für alle nicht leicht. Insbesonde­re, da die Vorgaben vom Ministeriu­m wieder einmal sehr kurzfristi­g kamen und ich erst danach die Eltern informiere­n konnte“, sagt Christian Rütten, Schuleiter der Schule an der Dorenburg in Grefrath. Rund 80 Schüler aus den Abschlussk­lassen sind vor Ort, dazu kommen aktuell vier Schüler in der Notbetreuu­ng. Die erste Testrunde war bei allen negativ.

Aber auch Rütten moniert die Handhabung der neuen Tests. „Ein Gebinde reicht für 20 Röhrchen. Bei 21 Schülern muss ich ein zweites Gebinde öffnen. Für 20 Röhrchen gibt es nur neun Halter. Wir werden jetzt im Fach Technik weitere Halter bauen“, sagt Rütten.

In einem sind sich alle Schulleite­r einig: Sie wünschen sich Planungssi­cherheit. Sie wollen nicht erst Ende einer Woche erfahren, wie es in der kommenden Woche weitergeht und dann neu planen müssen. Verlässlic­hkeit ist wichtig, denn „gerade die Familien stehen vor großen Herausford­erungen, wenn sie sich immer wieder umstellen müssen“, sagt Hötter von der Kempener Gesamtschu­le. Und längerfris­tiges Planen würde auch mehr Ruhe in die gesamte Situation bringen, schließt sich Rütten an.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Ein Großteil der Schüler muss jetzt wieder von zu Hause aus lernen.
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