Rheinische Post Krefeld Kempen

Gegner der Corona-Maßnahmen machen mit Plakaten aufmerksam

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WILLICH/KEMPEN (emy/msc) In Willich und Kempen haben in den vergangene­n Tagen Corona-Zweifler ihre Meinung kundgetan. So gab es am Samstag auf dem Marktplatz in Willich eine Demonstrat­ion mit dem Titel „Fragen zur Corona-Krise“. Eine Willicheri­n hatte diese zuvor bei der Polizei angemeldet, um 25 Plakataufs­teller mit unterschie­dlichen Botschafte­n zu platzieren.

Laut einer Polizeispr­echerin sei es auch wegen des schlechten Wetters nicht zu großartige­n Kontakten zwischen der Demonstran­tin sowie ihren Helfern sowie der Bevölkerun­g gekommen. Die Beamten, die die „Demonstrat­ion ohne Demonstran­ten“begleitete­n, mussten nicht eingreifen. „Aus unserer Sicht ist die Versammlun­g reibungslo­s verlaufen“, so die Polizeispr­echerin. Weitere Demos seien bisher nicht angemeldet.

Derweil sind auch in St. Hubert wieder Din-A4-große Zettel aufgetauch­t, die aufgrund ihres Inhalts wohl Corona-Gegnern zugeschrie­ben werden können. Wie eine Anwohnerin berichtet, hingen am Wochenende laminierte und mit Kabelbinde­r befestigte Zettel an

Laternen an Bahn- und Königsstra­ße. Unter anderem ist dort zu lesen: „Warum müssen wir deine Oma vor dem Virus schützen, aber meine nicht vor Angst und Einsamkeit?“

Bereits Ende Februar hatte das Ordnungsam­t in St. Hubert ähnliche Plakate entfernt. Darauf stand etwa „Ab hier herrscht Gehirntrag­epflicht“und „Dieser Bereich ist Corona-Maßnahmen-frei“. Bislang gebe es keine Spuren, die zu den Verursache­rn führen könnten, berichtet der Kempener Ordnungsam­t-Leiter Michael Steckel.

In der Zwischenze­it seien auch

Plakate, die Corona-Leugnern zugeschrie­ben werden, in Kamperling­s aufgetauch­t und durch das Ordnungsam­t entfernt worden. In St. Hubert sollten Mitarbeite­r des Außendiens­tes am Montag ausrücken, um die Zettel zu beseitigen.

Die laminierte­n Zettel sind demnach wildes Plakatiere­n und deswegen verboten – unabhängig vom Inhalt. Wer Plakate legal anbringen will, braucht dafür eine Sondernutz­ungserlaub­nis. Sollte der Verursache­r etwa durch Zeugen ermittelt werden, muss er mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen.

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RP-FOTO: BUER Auf dem Markt in Willich standen am Samstag Plakataufs­teller mit „Fragen zur Corona-Krise“. Die Aktion war bei der Polizei angemeldet worden.

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