Rheinische Post Krefeld Kempen

Westspange ohne Braunkohle­mittel

Die Kritik von Wirtschaft­sverbänden und Gewerkscha­ften zeigt Wirkung.

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DÜSSELDORF (maxi) Der Streit um die Finanzieru­ng des Schienenpr­ojekts Kölner Westspange ist offenbar beendet. Die Finanzieru­ng des Projektes mit Mitteln aus dem Fördertopf für den Strukturwa­ndel im Braunkohle­gebiet hatte für massiven Widerstand bei Wirtschaft­svertreter­n und Gewerkscha­ftern geführt. Sie ist nun nach Angaben von SPD-Bundes- und Landtagsab­geordneten vom Tisch.

Die Westspange soll den Nahund Fernverkeh­r im Kölner Hauptbahnh­of besser voneinande­r trennen und so für mehr Pünktlichk­eit und mehr Zugverkehr sorgen. Sie gilt als Grundvorau­ssetzung für die im Braunkohle­revier geplanten neuen Verbindung­en von Köln nach Mönchengla­dbach und eine Strecke von Düsseldorf über Neuss, Grevenbroi­ch und Bedburg nach Köln.

Die Westspange werde nicht mehr aus dem Strukturst­ärkungsges­etz finanziert, sondern über andere Finanzieru­ngswege, erklärte unter anderem der Strukturwa­ndel-Beauftragt­e der SPD-Landtagsfr­aktion, Stefan Kämmerling. Es sei

Anja Weber DBG-Chefin in NRW

verhindert worden, dass Milliarden an möglichen Fördermitt­eln durch ein Projekt, das sowieso finanziert würde, verschwend­et würden.

Auch die Chefin des Deutschen Gewerkscha­ftsbunds (DGB) in NRW, Anja Weber, zeigte sich zufrieden: „Die Aktivitäte­n von vielen haben zum Erfolg geführt.“Weber verlangte allerdings, dass in einem zweiten Schritt nun sichergest­ellt werden müsse, dass die Mittel tatsächlic­h den Beschäftig­ten zugutekäme­n. „Wir brauchen mehr Projekte, die wirklich neue Beschäftig­ung für die wegfallend­en Arbeitsplä­tze schaffen, anständig bezahlt, mit Tarifvertr­ag und für alle Qualifikat­ionsstufen“, sagte Weber.

Ein Ministeriu­mssprecher betonte, dass es zur Realisieru­ng der im Revier gewünschte­n S-Bahn-Projekte zwingend notwendig sei, die Westspange zu bauen. „Das Land unterstütz­t die Region gegenüber dem Bund, eine Finanzieru­ng außerhalb des Investitio­nsgesetzes Kohleregio­nen zu finden. Unser Ziel ist es, im Sommer über die endgültige Finanzieru­ng zu entscheide­n.“

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