Rheinische Post Krefeld Kempen
Fusion-Festival trotz Pandemie? Ja, bitte!
Bereits im letzten Jahr fielen pandemiebedingt fast alle Möglichkeiten zur Zerstreuung aus, besonders für junge Menschen: Freunde treffen, Partys, Konzerte, Festivals – alles tabu. Auch das Fusion-Festival in Lärz wurde 2020 abgesagt. In diesem Sommer soll es nun stattfinden. Die Lösung: umfangreiche Tests.
Angesichts der dritten CoronaWelle sorgte die Nachricht für viel Kritik. Dabei hat Veranstalter Martin
Eulenhaupt durchaus recht, wenn er anmerkt, dass die Wirtschaft in Deutschland weiter Autos und Waffen herstellen durfte, die Schlachthöfe tonnenweise Fleisch am Fließband produzierten und Großraumbüros geöffnet blieben, der gesamte Kultursektor allerdings seit über einem Jahr stillliegt und langsam in der Versenkung zu verschwinden droht.
Meiner Meinung nach lässt sich Kultur nicht einfach verschieben. Monatelange Isolation und der gesellschaftliche Druck, trotzdem zu funktionieren, als wäre nichts gewesen, machen die Menschen krank. Dies legen nun auch immer mehr Studien nahe. Und nur weil die Regierung keine eigenen Konzepte für die Öffnung von Kulturstätten mithilfe von Massentestungen hinbekommt, warum dürfen dann Veranstalter keine Initiative zeigen? Selbst wenn das Konzept der Fusion-Veranstalter noch nicht perfekt ist, so sendet es doch ein wichtiges Signal: Kultur kann trotz Pandemie stattfinden.