Rheinische Post Krefeld Kempen
Vom Lehrer gemobbt?
Wer grundlos schikaniert wird, sollte sich Hilfe holen. Die wichtigsten Tipps für Schülerinnen und Schüler.
Stell dir vor, dich lachen im Sportunterricht alle aus – und der Lehrer lacht mit. Oder du wirst an der Tafel vorgeführt – teilweise unter Begleitung zynischer Kommentare. „Der hat dich auf dem Kieker“, hieß es früher. Doch der Übergang ist fließend, und manchmal handelt es sich um nichts Geringeres als Mobbing durch die Lehrkraft.
In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet „Mobbing“das grundlose Schikanieren, Ausgrenzen oder Beschimpfen einer Person über einen längeren Zeitraum hinweg. Und das kann eben auch durch einen Lehrer erfolgen. In diesem Fall äußert sich Mobbing häufig in Form von Bloßstellen des Schülers an der Tafel oder durch zynische, sich schlimmstenfalls auf die Persönlichkeit beziehende Kommentare vor der gesamten Klasse. Schüler, die von Lehrern gemobbt werden, werden angeschrien, erhalten unangemessene Strafen, werden ungerecht benotet oder konsequent übersehen. Der Grat zwischen spaßhaft gemeinter Motivation und ernsthaftem Mobbing ist schmal, und sobald ihr euch im Angesicht der nahenden Unterrichtsstunde unwohl fühlt, solltet ihr tätig werden. Denn: Immer wieder auftretende und verletzende Taten des Lehrers können schlimme Folgen haben. Von Kopf- und Bauchschmerzen über Übelkeit bis hin zu Versagensängsten ist alles dabei.
Doch wie genau geht man am besten vor? Schritt eins: Schreibt euch die Äußerungen auf, die ihr als verletzend empfunden habt. Bittet einen guten Freund oder eine gute Freundin, seine oder ihre Beobachtungen ebenfalls zu notieren. Damit könnt ihr bezeugen, was ihr erlebt habt. Schritt zwei ist dann der Austausch mit den Mitschülern. Haben sie ein ähnliches Empfinden? Informiert als Nächstes auch eure Eltern und den Klassen- oder Vertrauenslehrer. Gemeinsam kann dann nach einer Lösung gesucht werden, wie man richtig auf den Lehrer zugeht. In der Regel sollte das Problem so behoben werden können. Sollte das jedoch fruchtlos bleiben, wendet euch an den Schulleiter beziehungsweise die Schulleiterin.