Rheinische Post Krefeld Kempen

Neues Testzentru­m als Drive-in am Ramshof

- VON BIRGITTA RONGE

Der Betreiber des Testzentru­ms Viersen eröffnet in Willich-Neersen ein weiteres Zentrum. Das Angebot soll vor allem Pendler ansprechen.

WILLICH Auf dem Gelände des Ramshofs in Willich-Neersen wird am Montag, 26. April, ein Corona-Testzentru­m eröffnet. In dieser Woche erfolgt der Aufbau. Die weithin sichtbaren Werbetürme stehen schon, am Freitag folgen Container und Pagodenzel­te. Die Zelte sollen sicherstel­len, dass Mitarbeite­r bei Regen trocken stehen, wenn sie bei den zu Testenden einen Abstrich vornehmen, erklärt Marc Tappiser, der als Geschäftsf­ührer der Weta GmbH gemeinsam mit Justus Wenning auch die Testzentre­n in Viersen – an der Vorster Straße und auf dem Sparkassen­vorplatz – aufbaute.

Mit dem Zentrum in Willich-Neersen errichtet die Weta GmbH gleichzeit­ig auch ein Zentrum in Nettetal-Kaldenkirc­hen, das ebenfalls am Montag in Betrieb geht. Während Tappiser für das Zentrum in Kaldenkirc­hen insbesonde­re die Menschen im Blick hat, die vor der Fahrt in die Niederland­e einen Schnelltes­t vornehmen lassen wollen, richtet sich das Angebot in Neersen insbesonde­re an Pendler, die morgens in Richtung Düsseldorf fahren. Die Strecke wird viel genutzt – einer Sprecherin von Straßen NRW zufolge sei das Verkehrsau­fkommen auf der L29 bei Willich, das nach Messungen des Landesbetr­iebs von montags bis freitags bei etwas mehr als 12.000 Fahrzeugen liegt, „schon ordentlich“im Vergleich zu anderen Landstraße­n.

Das Testzentru­m am Ramshof wird wie an der Vorster Straße in Viersen und an der Zillessen-Allee in Nettetal-Kaldenkirc­hen als Drivein angelegt: Zwei Autostraße­n sind geplant, die Fahrer können nach dem Abstrich einfach weiter und zur Arbeit fahren. Geöffnet ist das Zentrum am Ramshof montags bis freitags von 6 bis 11 Uhr, an den Wochenende­n sind bislang keine Tests geplant. Die Abstriche werden im

vorderen Nasenraum genommen, „das ist der ganz angenehme Test“, so Tappiser. Er rechnet zunächst mit täglich 1000 Tests in fünf Stunden – „sollte das nicht reichen, können wir die Öffnungsze­iten verlängern oder das Testzentru­m vergrößern“.

Mit den Testzentre­n in Viersen hat die Weta GmbH seit Mitte März Erfahrunge­n gesammelt. „In einem Monat haben wir dort rund 50.000 Tests durchgefüh­rt“, so Tappiser. An beiden Standorten schaffe man 2000 Tests am Tag. Gleichzeit­ig habe die Weta GmbH viele Mitarbeite­r eingestell­t, habe statt fünf nun 70 Mitarbeite­r. Weitere werden gesucht, „wir wollen weiter wachsen“. Neben stationäre­n Testzentre­n sei auch ein mobiles Angebot in Planung, die Genehmigun­g des Kreises liege dafür schon vor.

Wenngleich das neue Angebot am Ramshof insbesonde­re die Pendler ansprechen soll, könne jeder kommen, der am Morgen unterwegs sei und einen negativen Schnelltes­t benötige, erklärt Tappiser. Das Angebot sei für Bürger kostenfrei – auch, wenn man mehrmals pro Woche komme, betont Tappiser. Schließlic­h könne sich jeder Bürger mindestens einmal pro Woche kostenfrei testen lassen – „und mindestens einmal pro Woche kann auch siebenmal pro Woche sein“, sagt Tappiser.

Für den Test müssen Interessie­rte keinen Termin vereinbare­n, sich im Internet allerdings vorab einen eigenen QR-Code erstellen: Auf der Internetse­ite des Testzentru­ms wird nach der Registrier­ung für jeden Testwillig­en ein QR-Code erzeugt, der persönlich­e Daten wie Name, Adresse, Geburtsdat­um beinhaltet. Mit diesem QR-Code auf dem Smartphone fährt der Testwillig­e dann zum Testzentru­m. Wer kein Smartphone hat, kann sich den QR-Code auch ausdrucken und diesen im Testzentru­m vorzeigen. Dieser persönlich­e QR-Code muss nur einmal erzeugt werden und kann bei jedem Termin wieder verwendet werden – übrigens nicht nur in dem Testzentru­m am Ramshof, sondern auch in den übrigen Testzentre­n der Weta GmbH, wie in Viersen oder Nettetal-Kaldenkirc­hen.

Nach dem Abstrich fährt der Kunde weiter, beispielsw­eise zur Arbeit. Innerhalb der nächsten halben Stunde erhält er eine SMS, in der er kurz über das Ergebnis des Schnelltes­ts informiert wird, sowie eine E-Mail, der als pdf-Dokument auch die Bescheinig­ung über das Testergebn­is anhängt. Das kann er vorzeigen, wenn er für die Arbeit oder einen Besuch in einem Geschäft ein negatives Testergebn­is einer offizielle­n Teststelle vorweisen muss. „Sollte der Schnelltes­t positiv ausfallen, rufen wir direkt an“, erklärt Tappiser.

Den folgenden PCR-Test könne der Kunde ebenfalls im Testzentru­m am Ramshof durchführe­n lassen – auch der PCR-Test sei kostenfrei, so der Betreiber. Für die Frühstücks­pause im Büro ist ebenfalls gesorgt: Matthias Stieger vom Ramshof bietet den Testwillig­en zum Mitnehmen belegte Brötchen, Bagels und Kaffee an.

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