Rheinische Post Krefeld Kempen
„Viel Stoff ist auf der Strecke geblieben“
Werner-Jaeger-Gymnasium: Schulpflegschaftsvorsitzende warnt, dass gerade jüngere Schüler beim Distanzlernen nicht mitkommen.
NETTETAL Jetzt sind die Schüler wieder in die Klassen zurückgekehrt. Das Hin und Her ist für viele Kinder aber eine große Belastung, meint Elke Anhut, Schulpflegschaftsvorsitzende am Werner-Jaeger-Gymnasium. Lehrer, Eltern, aber auch die Schüler selber haben festgestellt, dass in diesem Corona-Schuljahr Lücken im Stoff entstanden sind. Anhut hofft auf Aufhol-Angebote in den Sommerferien. „Viel Stoff ist auf der Strecke geblieben“, sagt Anhut und hofft auf Aufhol-Angebote in den Sommerferien.
Dann soll es nach den Vorstellungen der Landesregierung vor Ort Angebote geben, mit denen Lernstoff aufgeholt werden kann. Das Schulministerium hat bereits im März die Förderrichtlinien für die „Extra-Zeit zum Lernen in NRW“veröffentlicht. Durch diese außerschulischen Bildungsund Betreuungsangebote
sollen die individuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie gezielt ausgeglichen werden. Die Stadt Nettetal will bei den Schulen den Bedarf abfragen und Anträge auf Fördermittel stellen, so ein Sprecher der Stadt.
Der Wechselunterricht, der am Montag wieder mit Präsenz in der Schule begonnen hat, führt dazu, dass die andere Hälfte der Klassen nicht so unterstützt werden könne, wie das im reinen Homeschooling der Fall ist. Anhut trennt in ihrer Bilanz für das laufende Corona-Schuljahr zwischen den Anordnungen aus Düsseldorf und der Schule. Das Homeschooling sei besonders für die jungen Schüler eine Riesenherausforderung.
Der Distanzunterricht am Werner-Jaeger-Gymnasium ist gut gelaufen. Da habe es eine enorme Entwicklung gegeben. Die Plattformen funktionierten. Die Schule sei in der technischen Begleitung sehr engagiert, die Zusammenarbeit mit den Eltern eng. Ans Land gerichtet, wünschen sich Schüler und Eltern, Informationen früher zu bekommen. Gerade in der Abitur-Phase sorge jedes Hauruck-Verfahren für Aufregung.
Präsenzunterricht ist für Anhut immer die bessere Lösung, damit könne Homeschooling nicht verglichen werden. Gut strukturierte Schüler kämen zu Hause mit dem Stoff halbwegs zurecht. Aber einige Schüler, vor allem jüngere, könnten schon verloren gehen. Kein Lehrer könne kontrollieren, ob die Kinder zu Hause dem Unterricht folgen.
Eine Herausforderung seien die verpflichtenden Corona-Selbsttests. Die Pakete müssten in der Klasse verteilt werden. Da gehe zweimal in der Woche eine Unterrichtsstunde drauf. Außerdem würden Schüler und Lehrer gefährdet, weil die Masken abgenommen würden. Auch führe das Einführen des Stäbchens in die Nase oft zu einem Niesreiz.