Rheinische Post Krefeld Kempen
DGB sagt schweren Herzens Kundgebung zum 1. Mai ab
(vo) Die Entscheidung sei schweren Herzens gefallen, betont Krefelds DGB-Chef Philipp Einfalt: Zum zweiten Mal sagt der DGB wegen Corona die Kundgebung zum 1. Mai ab; die Reden zum 1. Mai werden wie im vergangenen Jahr im Internet abrufbar sein. Der DGB-Chef ruft zugleich zu Solidarität im Kampf gegen die Corona-Pandemie aus und kritisiert er scharf Querdenker und Verschwörungstheoretiker. Wir dokumentieren seine Erklärung:
„Der 1. Mai 2021 soll ein Zeichen sein für eine bessere Zukunft. Schon im Jahr 2020 mussten wir zum Schutz unserer Gesellschaft unser geliebtes Familienfest zum 1. Mai ausfallen lassen. Heute kurz vor dem 1.Mai 2021 bestimmt die Corona-Pandemie große Teile unseres Lebens. Die Infektionslage in unserer Stadt Krefeld ist sehr ernst. Aus Respekt für die Beschäftigten, die ihren Job verloren haben, in Kurzarbeit sind, die ihre Gesundheit in ihren Berufen für uns aufs Spiel setzen, für die Familien der Todesopfer wird schweren Herzens und nach ausgiebiger Abschätzung der Lage die Kundgebung am 1. Mai im Stadtgarten Krefeld abgesagt.
Diese Krise hat viele Missstände sichtbar gemacht. Sie zeigt aber auch, dass eine Gesellschaft keine Zukunft hat, die keine Solidarität kennt, in der man sich nicht aufeinander verlassen kann, in der jede und jeder nur an sich denkt. Und genau eine solche Gesellschaft wollen die, die am rechten Rand, im Lager von Verschwörungstheoretikern und Querdenkern mobil machen gegen unser demokratisches System und die gemeinsamen Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie
Das ist nicht nur unsolidarisch gegenüber all den vielen Menschen, die die die starken Einschränkungen hinnehmen, um die Gesundheit der anderen zu schützen, sondern auch gegenüber den Menschen, die sich tagtäglich aufopfern, um den „Laden am Laufen zu halten“. Ihnen gehört unsere Solidarität als Gewerkschaften. Solidarität ist die Grundlage unserer Demokratie. Solidarität ist die Grundlage des Zusammenhalts in unserer vielfältigen Gesellschaft. Das gilt mehr denn je in diesen schweren Pandemiezeiten. Und genau mit dieser Botschaft – wollen wir unseren Tag, den Tag der Arbeit, unseren 1. Mai, mit Ihnen und Euch feiern.“