Rheinische Post Krefeld Kempen
Rhine-Side: morgens Sport, abends Kultur
Das Programm am Rheinufer wird coronagemäß als Baukastensystem laufen: Alles startet, sobald es erlaubt ist. Den Anfang macht zu Pfingsten eine Blumenbeetallee, für die ab sofort 46 Paten gesucht werden.
Morgens Beach Volleyball, abends Kulturkino. Ganz flexibel soll das Werft am Uerdinger Rheinufer in diesem Sommer für die Rhine Side genutzt werden. Denn Stadtmarketing und Uerdinger Kaufmannsbund, die das Programm organisieren, wollen schnell auf die jeweilige Corona-Lage reagieren können. Am Donnerstag stellten sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Meyer das Programm vor.
Der einzig feste Termin ist Pfingsten: Dann soll am Ufer entlang eine Blumenbeetallee blühen. Dafür werden 46 Paten gesucht: Sie erhalten eine Saatgutmischung und einen Zehn-Prozent-Rabatt in ausgewählten Gärtnereien, um einen ein Quadratmeter großen Garten anzulegen und zu pflegen. „Wir nutzen die Blumenkästen vom Weihnachtsmarkt dafür. Jeder vierte Kasten ist ein Wassercontainer, in den das THW im Rahmen von Einsatzübungen regelmäßig Rheinwasser pumpt und aus dem sich die Beetpaten zum Gießen bedienen können“, erklärt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings. Anschließend soll das Areal Stück für Stück bespielt werden - mit Kultur, Markt und Gastronomie so wie es die Lage zulasse.
Die Rhine Side belebt seit fünf Jahren im Sommer Werft und Rheinpromenade mit Kultur und Unterhaltung. „Krefeld liegt am Rhein, und das muss man auch merken dürfen“, sagt OB Meyer. Er sei froh, dass die „theoretische Trennung von Krefeld
und Uerdingen aufgebrochen“und das Werft als ein Top-Ort anerkannt werde. In Altstadt und Marktplatz werde derzeit viel Geld investiert, das habe eine Dynamik, die sich auch am Werft zeige.
Sport bildet in diesem Jahr einen Schwerpunkt neben der Kultur. Zwei Volleyball-Felder werden in Kooperation mit dem SC Bayer ausgewiesen. Diese Felder können gebucht werden - auch für andere sportliche Aktivitäten. Am Ufer sollen große Netze verhindern, dass Bälle in den Fluss fliegen. „Ganz wird das nicht zu vermeiden sein. Wir haben überlegt, ob wir die Bälle mit Krefeldlogo bedrucken, damit sie zurückgeschickt werden“, meint Claire Neidhardt. Am Abend wird das Terrain zum Kulturkino, das Karsten Bordoux open air mit Filmprogramm bestückt. „Damit Anwohner nicht gestört werden, bekommen die Zuschauer Kopfhörer“, sagt Neidhardt. In den Sommerferien soll das laufen. „Wegen Corona sind wir sehr vorsichtig mit Daten.“
Ein großes Schachfeld und Boulefelder soll es geben, aber auch Raum für die Kreativen, die auf der Flaniermeile am Rheinufer Malworkshops oder Märkte anbieten wollen. „Schachturniere, ein Lagerfeuer der Pfadfinder und einen Fahrradflohmarkt könnte ich mir auch vorstellen“,
so die Stadtmarketingchefin.
Die Gastronomie am unteren Werft steht ebenfalls in den Startlöchern, bestätigt Uwe Rutkowski vom Uerdinger Kaufmannsbund. „Wir bereiten das Gelände in den nächsten Tagen vor und können loslegen, sobald es erlaubt ist.“Das Vereins-Grillen soll es ab dem 17. Juni wieder geben, aber auch ein Kultur- und Bewegungsprogramm, das sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet. „An einem Sonntag im Monat möchten wir vormittags Lesungen für Kinder anbieten und anschließen Sport unter professioneller Anleitung“, so Rutkowski. Auch ein Graffiti-Künstler sei beauftragt mit einem neuen Werk, das die noch gut erhaltene Galerie der Street Art am Werft ergänzen soll.