Rheinische Post Krefeld Kempen
Spielverein und Teutonia planen die Fusion
Die beiden St. Töniser Sportvereine präsentieren ihren Mitgliedern ein zukunftsorientiertes Konzept.
ST. TÖNIS Ein akribisch ausgearbeitetes und zukunftsorientiertes Konzept stellten Stefan Meuser von der Teutonia und Heinz-Gerd Stroecks vom Spielverein am Mittwochabend bei einem Online-Meeting für die angestrebte Fusion der beiden St. Töniser Sportvereine vor. Innerhalb der 90 Minuten, die rund 80 Personen verfolgten, darunter auch Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg, wurde klar, dass an der Fusion kein Weg vorbeiführen darf.
Beide Vereine gründeten vor einigen Monaten einen Arbeitskreis mit je vier Personen von jeder Seite. Unterstützung erhält dieser Kreis von einer Mitarbeiterin des Landessportbundes, die bereits rund 150 Fusionen begleitet hat. „Wir wollen für verschiedene Bereiche noch weitere Arbeitskreise gründen“, sagte Heinz-Gerd Stroecks. Er wies auf die lange Tradition der beiden Vereine hin, die auch nach der Fusion nicht in Vergessenheit geraten soll. Beim Blick auf die aktuelle Situation betonte er, dass diese Fusion nicht aus einer Notsituation heraus geplant sei: „Beide Vereine sind zur Zeit sportlich und finanziell sehr gut aufgestellt. Hier kommt nicht ein schwacher zu einem starken Verein, hier überlegen zwei starke, die Zukunft gemeinsam zu meistern.“
Teutonia beheimatet derzeit elf Abteilungen, der Spielverein vier. Die sollen auch alle einschließlich ihrer Vorstände erhalten bleiben. Der Gymnastikbereich ist sogar in vier verschiedenen Variationen aufgeteilt. Nur Gymnastik und Fußball werden in beiden Vereinen angeboten. Im Jugendfußball gibt es bereits eine Spielgemeinschaft, deren Erfolg ein wichtiges Zeichen für die Fusion ist.
Stefan Meuser, Vorsitzender der Teutonia, erläuterte die Vorteile einer Fusion: „Sportvereine werden es in Zukunft trotz guter Arbeit schwer haben.“Als Gründe nannte er zum Beispiel die demografische Entwicklung,
die schulpolitischen Veränderungen, die sinkende Bereitschaft zum Ehrenamt oder die Konkurrenz kommerzieller Sportanbieter. Besonders den Mitgliederverlust werde man durch ein breiteres und flexibleres Sportangebot stoppen können. Nicht nur durch die Corona-Pandemie verzeichneten beide Vereine in den vergangenen Jahren Abmeldungen. Die Teutonia hat aktuell 1040 Mitglieder, der Spielverein 584. Ein Zusammenschluss garantiert auch eine optimale Ausnutzung der gesamten Jahn-Sport-Anlage an der Gelderner Straße. Die Bereiche der beiden Klubs sind nur durch einen Zaun getrennt.
Zum Meeting wurden Fragen eingereicht. Zu den Antworten zählten, dass beide Clubheime erhalten bleiben, die Mitgliedsbeiträge nicht erhöht werden und ab 1. Januar 2022 die Fusion besiegelt sein könnte. Mit dem neuen Vereinsnamen und den dazugehörigen Farben hat sich der Arbeitskreis noch nicht beschäftigt. Allerdings mit dem Zusatz DJK. Geplant ist der Austritt aus diesem katholischen Jugend-Sportverband. „Der Arbeitskreis ist dafür, aber die Mitglieder müssen das entscheiden“, sagte Stefan Meuser.