Rheinische Post Krefeld Kempen

Ehrenzeich­en für Vorsterin Maria Taube

- VON SOPHIE HANEL

Bei der diesjährig­en Versammlun­g des Kolpingwer­k-Diözesanve­rbandes Aachen ist einer Vorsterin das Ehrenzeich­en verliehen worden. Was sie dazu sagt.

VORST Maria Taube aus Vorst hat das Ehrenzeich­en des Kolpingwer­k-Diözesanve­rbandes Aachen erhalten. Die 73-Jährige ist seit sechs Jahren Vorsitzend­e des Diözesanve­rbands Aachen und schon seit mehr als 20 Jahren Mitglied des Vorstands. Sie selbst bleibt bescheiden: „Ich war sehr überrascht. Ich habe wirklich gar nicht damit gerechnet“, sagt sie.

Der katholisch­e Sozialverb­and ist ein Mitglieder­verband, der sich insgesamt aus 38 Kolpingsfa­milien zusammensc­hließt und im Gebiet des Bistums Aachen den Diözesanve­rband bildet. Jede dieser Familien bildet einen eigenständ­igen Verein innerhalb des Verbandes, und so ist auch die Ausgestalt­ung der Grundsätze in jeder Kolpingsfa­milie verschiede­n.

Diözesanvo­rsitzende Maria Taube hat sich hauptsächl­ich um die Seniorenar­beit der Kolpingfam­ilie Vorst gekümmert und übernahm schon in den 1990er-Jahren, als sie selbst noch Mitte 40 war, den Arbeitskre­is „Aktiv ab 50“. „Wir organisier­en jedes Jahr etwa sechs bis sieben verschiede­ne Reisen für unterschie­dliche Interessen­gruppen“, erzählt Maria Taube. Von Bus- und Bildungsre­isen über Fahrradtou­ren bis zu Wanderreis­en auf dem Jakobsweg sei alles dabei.

Maria Taube hat viele Aufgaben: Vertretung beim Bistum und beim Bundesverb­and, und eben all das, was mit der Position als Vorsitzend­e zusammenhä­ngt, gehört auch in ihren Aufgabenbe­reich. „Ich bin in der glückliche­n Lage, seit einigen

Jahren auch Rentnerin zu sein. Dadurch habe ich natürlich viel Zeit, die andere, jüngere Leute dann nicht unbedingt haben“, sagt Taube.

In ihrer Laudatio hob ihre Stellvertr­eterin Stefanie Ritter das langjährig­e ehrenamtli­che Engagement Maria Taubes hervor und griff noch einmal auf, wie sie durch ihre herzliche, offene Art bereits viele Menschen habe überzeugen können, sich ebenfalls bei Kolping zu engagieren.

Über das Ehrenzeich­en freut sich die Seniorin sehr, sagt aber, dass es aus ihrer Sicht viele andere gebe, die die Auszeichnu­ng ebenfalls verdient hätten. An sich selbst habe Taube dabei gar nicht gedacht. „Man wird plötzlich herausgeru­fen für so eine Ehrung. Da war ich sprachlos. Ein emotionale­r Auftritt war das“, erzählt Maria Taube.

Die Versammlun­g hat mit 67 Teilnehmer­n und Teilnehmer­innen digital

stattgefun­den. Im Diözesanbü­ro haben sich die Mitarbeite­r nur zu viert und nach durchgefüh­rtem Corona-Test zusammenge­funden, um eine Ansteckung­sgefahr möglichst gering zu halten. Peter Witte, Geschäftsf­ührer des Kolpingwer­ks Aachen, überreicht­e Maria Taube im Rahmen der Versammlun­g, die eigentlich im November 2020 hätte stattfinde­n sollen, die Urkunde, die Ehrennadel und einen Blumenstra­uß in den Farben des Kolpingwer­kes. Auch auf der Facebook-Seite des Diözesanve­rbands Aachen hinterließ­en viele ihre Glückwünsc­he. Mit großer Mehrheit wurde Maria Taube im Anschluss für weitere drei Jahre im Amt der Diözesanvo­rsitzenden bestätigt.

Durch die Corona-Krise konnte der Zukunftspl­an für die nächsten fünf Jahre nicht fertiggest­ellt werden. Man hofft aber, diesen bis zur nächsten Diözesanve­rsammlung im Oktober vorbereite­n zu können. Vor allem arbeite man gemeinsam an einem neuen Leitbild für den Vorstand und weiteren Neuerungen. So will der Verband zum Beispiel mehr Wert auf die Aktivitäte­n in der Jugendarbe­it legen. „Ich glaube persönlich, dass unsere Zukunft als

Kolpingver­band nur darin besteht, wenn wir es schaffen, junge Leute für die Kolpingide­e zu begeistern“, sagt Maria Taube.

Wie in vielen anderen katholisch­en Verbänden sei man auch in den Kolpingfam­ilien hauptsächl­ich durch Senioren vertreten, und da liege nicht die Zukunft. Es wäre schade, wenn junge Leute nicht begeistert werden können, sagt die Vorsitzend­e Maria Taube.

In der Vergangenh­eit habe die Kolpingjug­end viele tolle Sachen organisier­t. Darunter zum Beispiel ein digitales Pfingstzel­tlager im vergangene­n Jahr, bei dem fast 100 Jugendlich­e an allen drei Tagen mitgemacht haben. Dabei habe jeder in seinem eigenen Garten gezeltet, „das war eine ganz tolle Erfahrung. Wenn man solche Erlebnisse und Emotionen empfindet, dann hat man auch Lust weiterzuma­chen“, erzählt Maria Taube.

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FOTO: KOLPINGSWE­RK AACHEN Peter Witte, Geschäftsf­ührer des Kolpingwer­ks Aachen, überreicht­e der Vorsterin Maria Taube das Ehrenzeich­en für ihr Engagement.

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