Rheinische Post Krefeld Kempen
Freude mit den Stadtmusikanten
(RP) Und wenn sie nicht gestorben wären ... – so endet jedes Märchen der Brüder Grimm. So war es auch bei der Lesung mit Musik, die das Schauspieler-Duo Karin Halinde und Arnd vom Felde im St.-PeterStift in Kempen inszenierte.
„Die Bremer Stadtmusikanten“stand für die Bewohnerinnen und Bewohner beider Bereiche in – wegen Corona – zwei getrennt voneinander laufenden Aufführungen auf dem Programm. Die Tierfabel um Esel, Hund, Katze und Hahn, die im Alter ihren Quell an Lebenselixier entdecken und ausleben, kam bestens an. Was auch an den Schauspielern lag, die das Grimm'sche Märchen eigens für ein älteres Publikum mit Demenztendenz geschrieben hat.
„Premiere geglückt“, sagte der Düsseldorfer Theaterpädagoge Arnd vom Felde hinterher, als ihm und seiner Bühnenpartnerin Karin Halinde dankbare Blicke und Bravo-Rufe aus dem Publikum entgegenströmten.
Die beiden haben bereits in der Vor-Corona-Zeit im St.-Peter-Stift mit ihrer szenischen Lesung „Alte Liebe“einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zwischen den Leseblöcken baute das Duo diesmal ein halbes Dutzend Volkslieder ein – von „Hejo – spann den Wagen an“über „Fahrende Musikanten“bis „Im Frühtau zu Berge“. Viele Senioren sangen in der Rotunden-Kulisse des Stifts mit, klatschten begeistert in die Hände oder wippten mit dem Fuß. Und ähnlich, wie die Bremer Stadtmusikanten die Räuber in die Flucht schlagen, vertrieb die Musik-Lesung für eine heitere Stunde die Corona-Dämonen aus den Köpfen der Bewohner.