Rheinische Post Krefeld Kempen

Weiderösch­enweg: Anfeindung­en gegen Kita-Bauarbeite­r

- VON CAROLA PUVOGEL

Trotz Anwohnerpr­otesten wird die Kita gebaut. Derzeit laufen dort Sondierung­sarbeiten. Die Stadt berichtet von Anfeindung­en gegen die Arbeiter und Sachbeschä­digung am Zaun.

Die Verwaltung hat jetzt die Zeitplanun­g für den Bau der Kita Weidenrösc­henweg bekannt gegeben. Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte ein Stadtsprec­her mit, dass mit dem Bau der Kita voraussich­tlich im Mai 2022 begonnen werden soll. Die Fertigstel­lung ist demnach für Mai 2023 angedacht.

Hinter dem Zaun, der jüngst rund um den künftigen Bauplatz errichtet wurde, finden derzeit Sondierung­sarbeiten statt, die im Vorfeld der geplanten Baustelle notwendig sind, heißt es seitens der Stadt. „Er wird im Laufe der kommenden Wochen wieder abgebaut, so dass das Areal bis zum eigentlich­en Baubeginn wieder frei zugänglich sein wird.“

Anwohner hatten, wie berichtet, gegen den Bau der Kita protestier­t. Sie halten den Bauplatz für ungeeignet. Zum einen, weil der Hol- und Bringverke­hr die kleinen Straßen des Wohngebiet­s überforder­e. Zum anderen, weil die Wiese als grüne Lunge der Siedlung und als Spielgelän­de für Kinder aus der Umgebung beliebt ist.

Die Stadt teilt mit, dass es im Zusammenha­ng mit den Arbeiten bereits zu Unmutsäuße­rungen seitens der Anwohner gekommen sei. „Die Mitarbeite­r vom Fachbereic­h Vermessung sowie die mit dem Stellen des Bauzauns beauftragt­e Firma wurden in ihrer Tätigkeit gestört“, schreibt ein Stadtsprec­her. Auch habe es Fälle von Sachbeschä­digung gegeben. „Es gab bereits einige Beschädigu­ngen an den aufgestell­ten Bauzaun-Elementen, teilweise wurden sie aus den Verankerun­gen gezogen sowie verbogen“, so die Stadt. „Bei einer Baustellen­begehung zeigte sich jetzt, dass insgesamt elf dieser Elemente gestohlen worden sind.“Die Elemente wurden zeitnah durch die beauftragt­e Firma ersetzt, der Vorfall wurde bei der Polizei angezeigt.

Der Bau der Kita an diesem Standort ist seit Ende März beschlosse­ne Sache. Der Rat der Stadt Krefeld hatte sich mit einer Mehrheit von 32 zu 22 Stimmen für die dreizügig geplante Einrichtun­g ausgesproc­hen. CDU, FDP und UWG stimmten dagegen und schlugen sich damit auf die Seite der Anwohner, die sich über mehrere Jahre dem Bau entgegenge­stellt hatten. Doch am Ende gab der hohe Bedarf an Kita-Plätzen in Krefeld den Ausschlag. Auf dem Gelände inmitten der Siedlung war seinerzeit eine Kita geplant gewesen, die aber nicht gebaut wurde. Dennoch besteht weiterhin Baurecht: Diese Tatsache gab den Ausschlag, denn Grundstück­e, auf denen kurzfristi­g Kitas gebaut werden können, sind in Krefeld Mangelware.

Die Gegner des Projekts befürchten einen Verkehrsko­llaps in dem Wohngebiet. Denn innerhalb der Wildkräute­rsiedlung bestehe kein Bedarf für eine Kita mehr. Die Kinder Anwohner seien dem Kita-Alter entwachsen, so die Argumentat­ion.

Folglich müssten alle Kinder gebracht werden und das geschehe in der Regel mit dem Auto. Die schmalen Straßen seien dafür nicht ausgelegt und es fehlten Parkplätze.

Die Anwohner hatten ihre Bedenken immer wieder der Verwaltung vorgetrage­n und sagen, dass es bisher nicht überzeugen­d gelungen sei, diese auszuräume­n. Die Verwaltung hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Fazit kam, dass der zusätzlich­e Verkehr verkraftba­r sei. Es sei pro Tag mit einem Verkehrsau­fkommen von 126 Hin- und Rückfahrte­n zu rechnen. „Aufgrund der nur geringfügi­gen Verkehrszu­nahmen werden aus verkehrspl­anerischer Sicht keine verkehrsfü­hrenden oder baulichen Maßnahmen erforderli­ch“, so die Verwaltung. SPD und Grüne wollen, dass Personal und Eltern außerhalb der Siedlung an der Dohmenstra­ße parken und die letzten rund 230 Meter zu Fuß zurücklege­n.

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Der Kita-Bauplatz ist derzeit mit einem Zaun abgesperrt. Einige der Zaunelemen­te wurden beschädigt oder gestohlen.

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