Rheinische Post Krefeld Kempen
SPD-Fraktion begrüßt Pläne für den Drogenkonsumraum
„Das ist ein wichtiger Baustein einer neuen Sucht- und Drogenpolitik“, betont Ratsfrau Stella Rütten.
Die Krefelder SPD-Fraktion begrüßt die von der Verwaltung vorgelegten Pläne zur Konzeption und Einrichtung eines Drogenkonsumraumes. „Wir teilen das grundsätzliche Ziel einer akzeptierenden, im Kontrast zu einem allein repressiven Ansatz stehenden Drogenpolitik. Die Einrichtung eines Drogenkonsumraumes ist dabei ein Baustein“, erklärt Stella Rütten, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin. „Die SPD-Fraktion hat dies jedoch nie als alleinige, vor allem nicht solitäre Maßnahme begriffen. Daher soll der Drogenkonsumraum, wie in der Konzeption vorgesehen, in beratende, medizinische und psychosoziale Betreuungsangebote eingebettet werden.“Hierzu gehörten auch die Begleitung durch Streetworker und Kontrollen durch den Ordnungsdienst,
die zudem der gesamtgesellschaftlichen Akzeptanz dienten. Insgesamt müsse es zu einer deutlichen Stärkung der Sucht-Prävention kommen.
Gisela Klaer, Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Inklusion, Senioren und Integration, ergänzt: „Allein repressive Maßnahmen werden nie Erfolg haben, wenn sie nicht von ergänzenden sozialpolitischen und präventiven Maßnahmen flankiert werden.“Diese Wende hätten Politik und Verwaltung in der vergangenen Ratsperiode bereits gemeinsam eingeleitet. „Das war richtig und wichtig, da wir sonst die Flickschusterei aus der Vergangenheit fortgesetzt und den ineffektiven Flickenteppich einfach weitergewoben hätten.“
Allein deshalb ginge laut Rütten der Antrag der CDU-Fraktion zum Drogenkonsumraum für die kommende Ratssitzung ins Leere. „Warum tritt man mit so einem Antrag jetzt wieder auf die Bremse? Lehnt die CDU nun einen Drogenkonsumraum ab oder nicht?“fragt Rütten. „Wenn nein, warum schiebt man nun das Thema Prävention an Schulen vor, obwohl dies längst Bestandteil des Haushaltsbegleitbeschlusses von SPD, Grünen und FDP ist? Warum will man die im Haushalt 2021 für den Drogenkonsumraum vorgesehenen 100.000 Euro stattdessen für zusätzliche Angebote des Café Pause nutzen, ohne dies mit einem entsprechenden Konzept zu hinterlegen, zumal dies im Zusammenhang mit der Einrichtung des Drogenkonsumraumes ohnehin vorgesehen ist?“