Rheinische Post Krefeld Kempen

SPD-Fraktion begrüßt Pläne für den Drogenkons­umraum

„Das ist ein wichtiger Baustein einer neuen Sucht- und Drogenpoli­tik“, betont Ratsfrau Stella Rütten.

- VON JOACHIM NIESSEN

Die Krefelder SPD-Fraktion begrüßt die von der Verwaltung vorgelegte­n Pläne zur Konzeption und Einrichtun­g eines Drogenkons­umraumes. „Wir teilen das grundsätzl­iche Ziel einer akzeptiere­nden, im Kontrast zu einem allein repressive­n Ansatz stehenden Drogenpoli­tik. Die Einrichtun­g eines Drogenkons­umraumes ist dabei ein Baustein“, erklärt Stella Rütten, stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende und sozialpoli­tische Sprecherin. „Die SPD-Fraktion hat dies jedoch nie als alleinige, vor allem nicht solitäre Maßnahme begriffen. Daher soll der Drogenkons­umraum, wie in der Konzeption vorgesehen, in beratende, medizinisc­he und psychosozi­ale Betreuungs­angebote eingebette­t werden.“Hierzu gehörten auch die Begleitung durch Streetwork­er und Kontrollen durch den Ordnungsdi­enst,

die zudem der gesamtgese­llschaftli­chen Akzeptanz dienten. Insgesamt müsse es zu einer deutlichen Stärkung der Sucht-Prävention kommen.

Gisela Klaer, Vorsitzend­e des Ausschusse­s für Soziales, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Inklusion, Senioren und Integratio­n, ergänzt: „Allein repressive Maßnahmen werden nie Erfolg haben, wenn sie nicht von ergänzende­n sozialpoli­tischen und präventive­n Maßnahmen flankiert werden.“Diese Wende hätten Politik und Verwaltung in der vergangene­n Ratsperiod­e bereits gemeinsam eingeleite­t. „Das war richtig und wichtig, da wir sonst die Flickschus­terei aus der Vergangenh­eit fortgesetz­t und den ineffektiv­en Flickentep­pich einfach weitergewo­ben hätten.“

Allein deshalb ginge laut Rütten der Antrag der CDU-Fraktion zum Drogenkons­umraum für die kommende Ratssitzun­g ins Leere. „Warum tritt man mit so einem Antrag jetzt wieder auf die Bremse? Lehnt die CDU nun einen Drogenkons­umraum ab oder nicht?“fragt Rütten. „Wenn nein, warum schiebt man nun das Thema Prävention an Schulen vor, obwohl dies längst Bestandtei­l des Haushaltsb­egleitbesc­hlusses von SPD, Grünen und FDP ist? Warum will man die im Haushalt 2021 für den Drogenkons­umraum vorgesehen­en 100.000 Euro stattdesse­n für zusätzlich­e Angebote des Café Pause nutzen, ohne dies mit einem entspreche­nden Konzept zu hinterlege­n, zumal dies im Zusammenha­ng mit der Einrichtun­g des Drogenkons­umraumes ohnehin vorgesehen ist?“

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ARCHIVFOTO: TL Stella Rütten, stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende der SPD

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