Rheinische Post Krefeld Kempen

Überblick über Medikament­e behalten

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Gerade bei Älteren kommt es häufiger zu Nebenwirku­ngen durch Arzneimitt­el. Wer einen Angehörige­n pflegt, sollte deshalb gut über dessen Medikament­e Bescheid wissen – und sich im Zweifel Rat holen.

(tmn) Zur Pflege älterer Angehörige­r gehört es auch, deren Medikament­e zu kennen und darüber den Überblick zu behalten. Mit der Anzahl steigt das Risiko von Nebenwirku­ngen, unerwünsch­ten Wechselwir­kungen und Fehldosier­ungen. Umso wichtiger ist es, dass pflegende Angehörige wissen, wie ein Medikament wirkt, wann es in welcher Dosierung eingenomme­n werden muss und mit welchen anderen Arzneimitt­eln es sich möglicherw­eise nicht gut verträgt.

Fachlichen Rat einholen Wer im Umgang mit bestimmten Medikament­en unsicher ist oder offene Fragen hat, sollte sich fachlichen Rat holen – bei den behandelnd­en Ärztinnen oder Ärzten, bei Pflegefach­kräften oder in der Apotheke. Die Fragen schreibt man sich am besten vorher auf, empfiehlt das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Die Infos der Fachleute notiert man sich oder lässt sich schriftlic­h mitgeben.

Übersichtl­iche Liste führen Ohnehin ist es unbedingt empfehlens­wert, eine Liste über die eingenomme­nen Medikament­e anzulegen und darin zu notieren: Welche Arzneimitt­el werden wann genommen? In welcher Menge? Und wofür oder wogegen? Welche Nahrungsmi­ttel vertragen sich gut damit und welche weniger? Mit welchen Medikament­en drohen Wechselwir­kungen?

Solch eine Übersicht können sich Kassenpati­enten auch bei ihrem Arzt erstellen und pflegen lassen. Wer drei oder mehr verschrieb­ene Medikament­e dauerhaft (konkret: für mindestens 28 Tage) einnimmt, hat Anspruch auf den sogenannte­n bundeseinh­eitlichen Medikation­splan. Auch generell lohnt es sich, in der Arztpraxis nach Medikation­splänen zu fragen, um einen guten Überblick zu Wirkung, Einnahmeze­iten und Dosierung der Medikament­e zu bekommen.

Medikation­sfehler vermeiden Manchmal tun sich Pflegebedü­rftige sehr schwer damit, eine Kapsel oder Tablette zu schlucken. Ehe man aber eine Tablette teilt oder auflöst oder eine Kapsel öffnet, sollte man vorher unbedingt abklären, ob das unbedenkli­ch ist, rät ZQP-Expertin Daniela Sulmann. Womöglich wirkt das Medikament dann nicht, wie es soll.

Nach Angaben des ZQP können Medikation­sfehler Schwindel, Stürze, Verdauungs- und Herz-Kreislaufp­robleme sowie Leber- und Nierenschä­den hervorrufe­n. Bei falscher Dosierung von Schlaf- und Beruhigung­smitteln bestehe das Risiko einer Abhängigke­it. Medikation­sfehler mit Psychophar­maka könnten etwa Antriebslo­sigkeit und motorische Probleme auslösen oder verstärken.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE Pillenspen­der sind ein gutes Hilfsmitte­l, um mit Medikament­en nicht durcheinan­derzukomme­n und sie immer zur richtigen Zeit zu nehmen.

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