Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Herz für die öffentliche Hand
Die examinierte Krankenschwester will im Kreis Probleme in der Pflege lösen.
Wer ist die Kandidatin? Britta Pietsch, Jahrgang 1963, in ViersenSüchteln geboren und aufgewachsen. Verheiratet, examinierte Krankenschwester.
Was sind die wichtigsten politischen Stationen? Als sich die von regierungskritischen SPD-Mitgliedern und Gewerkschaftern gegründete „Wahlalternative Arbeit & Soziale Gerechtigkeit“(WASG) im Jahr 2007 mit der ehemalige Ostpartei PDS zur Partei Die Linke zusammentaten, gehörte Britta Pietsch zu den Gründungsmitgliedern. „Die Fallpauschalen im Krankenhaus und Gerhard Schröders Agenda 2010 haben mich politisiert“, sagt die 57-Jährige.
Bis 2010 gehörte Britta
Pietsch dem Bundesvorstand der Linken an. Seit
2016 sitzt sie für Die Linke im Rat der Stadt Viersen, ist stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsund Sozialausschusses. Vor drei Jahren wurde sie zur stellvertretenden
Landesvorsitzenden der NRW-Linken gewählt, ist deren gesundheitspolitische Sprecherin. Wofür steht die Kandidatin politisch? Für mehr Staat und weniger Privat. „Die Gesundheitsversorgung dem Markt zu überlassen, anstatt sie in die öffentlichen Hand zu legen war eine völlige Fehleinschätzung“, sagt Britta Pietsch. „Und seit Corona wissen das alle.“
Was will Britta Pietsch für den Kreis Viersen erreichen? „Ich will die strukturellen Probleme der Pflege im Kreis Viersen lösen“, sagt sie. Der Bedarf an Kurzzeit-Pflegeplätzen übersteigt im Kreis Viersen deutlich das Angebot. Daneben setzt sie sich für die Ansiedlung einer stationären Reha-Klinik in Viersen-Süchteln ein, beispielsweise für Long-Covid-Patienten. „Dort kann die Stadt Viersen in landschaftlich reizvoller Umgebung ein personalintensives Unternehmen ansiedeln und so die Innenstädte beleben.“
Wie stehen die Chancen? Fürs Direktmandat: aussichtslos. Aber dennoch gar nicht schlecht, um den Kreis Viersen via Liste im nächsten Deutschen Bundestag zu vertreten. Britta Pietsch hat Listenplatz neun der NRW-Landesliste. Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt Die Linke in NRW 7,5 Prozent der Zweitstimmern – damals zog die Liste bis Platz zwölf. Aktuelle Umfragen sehen Die Linke zwischen sechs und acht Prozent. mrö