Rheinische Post Krefeld Kempen

Einsatz für Nachhaltig­keit geehrt

- VON NADIA JOPPEN

Rund um das Thema Umwelt ging es bei einer Feier vor Schloss Neersen. Auch der Nachhaltig­keitspreis wurde verliehen.

WILLICH Es war eine interessan­te Querschnit­t-Präsentati­on der Umweltschu­tz-Aktivitäte­n in Willich: Im Hof von Schloss Neersen wurden die Gewinner des „Stadtradel­ns 2020“sowie des ersten Wettbewerb­s um den „Nachhaltig­keitspreis“im vergangene­n Jahr geehrt. Stadtarchi­var Udo Holzenthal moderierte die Veranstalt­ung und streute Jahreszahl­en, Bilder und Anekdoten ein.

So zeigte er Bilder aus dem Jahr 1962 der „staubfreie­n Müllabfuhr in Neersen“oder erinnerte an das Jahr 1985, als Herbert Stiegen zum ersten Umweltschu­tzbeauftra­gten ernannt wurde. 1986 fanden die ersten „Willicher Umwelttage“statt. Außerdem wurden die Gewinner des Umweltschu­tzpreises 2019 präsentier­t, die ihre Urkunden corona-bedingt postalisch erhalten hatten.

Beim „Stadtradel­n 2020“war Willich mit 188 Teilnehmer­n und insgesamt 39.321 Kilometern die erfolgreic­hste Kommune im Kreis Viersen. Erfolgreic­hstes Willicher Team waren die beiden „Windsurfer Willich“, die im Schnitt je 616 Kilometer zurückgele­gt und so 90,5 Kilo CO2Ausstoß vermieden hatten. Erfolgreic­hster Einzelradl­er 2020 war Jan Knichala, der 1237 Kilometer gefahren und 181,8 Kilo CO2 -Ausstoss vermieden hatte.

Spannend wurde es bei der Ehrung der Preisträge­r des ersten „Nachhaltig­keitspreis­es“der Stadt Willich – der Nachfolge-Wettbewerb zum Umweltschu­tzpreis. Die Stadt hatte die Bewertungs­kriterien für den Preis verändert: Es geht jetzt um Projekte, die zur „Steigerung der ökologisch­en, ökonomisch­en und sozialen Nachhaltig­keit“beitragen.

In der Kategorie „Einzelpers­onen, Vereine, Firmen, Verbände, Gruppen“erzielte die Emmaus-Kirchengem­einde Willich mit ihrem „Fairen Jugendhaus“den ersten Platz: Kinder

und Jugendlich­e werden für das Thema „fairer Handel“sensibilis­iert – somit ergänzt das Projekt die Aktivitäte­n „Fairtrade Town“und „Fairtrade Schools“. Platz zwei ging an die Fundgrube des DJK VfL Willich, in der Kleidung und Sportgerät­e kostenlos weitergege­ben werden. Platz drei belegt das Unternehme­n Alimex für den Einbau einer Luft-/ Wärmepumpe­nanlage.

Das Ehepaar Elita und Bernd Grafke erhielt den Sonderprei­s für sein Kinderbuch „Lass uns ein gutes Zuhause finden“: Darin geht es um einen achtsamere­n Umgang mit Müll. Ihr Preisgeld (500 Euro) wollen sie nutzen, um das Buch auch in „einfacher Sprache“herauszuge­ben und so zum Beispiel Förderschü­lern zugänglich zu machen.

In der Kategorie „Kinder, Jugendlich­e, Schul- und Kindergart­enprojekte“

belegte Marvin Mentzfeld (Lise-Meitner-Gymnasium) Platz drei Er hatte ein schonendes Verfahren zur Ermittlung des Fischbesta­ndes entwickelt. Platz zwei ging an die Albert-Schweitzer-Grundschul­e für die Anlage eines Blühstreif­ens vor der Schule. Platz eins belegt die Astrid-Lindgren-Schule (Schiefbahn) für ihr beispielha­ftes „Gesamtkuns­twerk“als nachhaltig­e Schule. Schüler, Lehrer und Eltern haben seit den Anfängen mit einem ersten Schulgarte­n viele Projekte durchgefüh­rt. Die Viertkläss­ler Nils Melles, Ida Redlich und Fritz Lehnen stellten sie vor – von der Mülltrennu­ng im Klassenzim­mer über den Verzicht auf Plastik bis zum bewussten Einkauf: Denn wer Erdbeeren im Winter kaufe, müsse sich im Klaren sein, dass die per Flugzeug zu uns kommen, nannten die Kinder ein Beispiel.

Die Schule erhielt 500 Euro der Stadt Willich sowie zusätzlich 400 Euro vom Sponsor des Nachhaltig­keitspreis­es, der Sparkasse Krefeld. Alle anderen Platzierte­n hatten gestaffelt­e Preisgelde­r erhalten.

Der Wechsel Umweltschu­tzpreis/ Nachhaltig­keitspreis hat mehrere Aspekte: So gibt es neue Skulpturen für die Preisträge­r, die in einer integrativ­en Werkstatt aus Holzresten hergestell­t werden. Das handgeschö­pfte Papier der Urkunden besteht aus recycelten Textilfase­rn. Die Wanderskul­ptur, die bisher den seit 2008 verliehene­n Umweltschu­tzpreis symbolisie­rte und aus dem Holz des „Kruse Boom“besteht, wird als Dauerleihg­abe in der Astrid-Lindgren-Schule stehen. Denn die Schule gehörte viermal zu den Erst- und einmal zu den Zweitplatz­ierten.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Bürgermeis­ter Christian Pakusch überreicht­e Kindern der Astrid-LindgrenGr­undschule den Nachhaltig­keitspreis.

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