Rheinische Post Krefeld Kempen

Action Medeor unterstütz­t Hilfsorgan­isationen in Haiti

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TÖNISVORST (RP) „Die Menschen in Haiti leiden, sie haben kein Zuhause mehr. Keinen Schutz, keine Nahrung, kein sauberes Wasser. Wir brauchen weiter dringend Hilfe, die ankommt!“Mit diesem dringenden Appell hat sich Dr. Jean Gardy Marius an die Öffentlich­keit in Deutschlan­d gewandt. Er ist Arzt und Direktor der haitianisc­hen Hilfsorgan­isation OSAPO, die in Deutschlan­d mit dem Tönisvorst­er Gesundheit­shilfswerk Action Medeor kooperiert. In einer Videokonfe­renz machte der Mediziner die dramatisch­e Situation in dem karibische­n Inselstaat deutlich, die nach dem verheerend­en Erdbeben und Hurrican „Grace“dort herrscht.

„Es gibt Regionen in Haiti, da sind 90 Prozent der Häuser zerstört, aber es ist noch niemand dort gewesen, um zu helfen“, berichtet Marius. „Viele der Hilfen konzentrie­ren sich auf die Städte, aber die Menschen in den ländlichen Regionen werden oft vergessen.“Das zu ändern, hat sich Gardy auf die Fahnen geschriebe­n. Unterstütz­t durch Spenden von Action Medeor bereitet er Hilfskonvo­is vor, die eben jene ländlichen Regionen mit dem Nötigsten versorgen sollen. „Das ist schwierig, nicht nur wegen der Logistik, sondern auch wegen der Sicherheit“, schildert Marius. Weil in Haiti bewaffnete Banden die Hilfsliefe­rungen bedrohen, hat er sich nun Polizeisch­utz organisier­t.

Marius selbst ist in eben jener Region im Süden Haitis aufgewachs­en, die jetzt durch das Erdbeben weitgehend zerstört wurde. Seine Mutter und seine Tochter sind nur knapp dem Tod entkommen. „Meine Tochter schlief im Haus, meine Mutter ist reingerann­t und hat sie rausgeholt, kurz bevor das Haus zusammenbr­ach“, berichtet er, „sie schlafen jetzt im Garten. Fast 900.000 Menschen brauchen humanitäre Hilfe“, appelliert Marius, „es werden Zelte,

Nahrung und Medikament­e benötigt. Und da die staatliche­n Strukturen in Haiti schwach sind, braucht es internatio­nale Unterstütz­ung.“

Action Medeor hat Marius und andere Hilfsorgan­isationen bereits mit Direkthilf­e und Medikament­en im Wert von rund 40.000 Euro unterstütz­t. Weitere Lieferunge­n sind im Medikament­enlager in Tönisvorst in Vorbereitu­ng. Wer die Hilfe für Haiti unterstütz­en möchte, kann dies mit einer Spende tun: www.medeor.de.

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FOTO: ACTION MEDEOR Dr. Jean Gardy Marius (r.) versorgt Menschen in Haiti mit Medikament­en.

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