Rheinische Post Krefeld Kempen

Untersuchu­ngsausschu­ss ist alternativ­los

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Die Gedenkfeie­r im Landtag bot am Mittwoch einen würdigen Rahmen, um der Opfer der Flutkatast­rophe zu gedenken. Das gebietet allein der Respekt vor jedem einzelnen und dessen Angehörige­n. Ebenso gebietet es aber der Respekt, dass aufgeklärt wird, wie es zu dieser Katastroph­e kommen konnte. Dazu gehört auch, aufzuarbei­ten, wer wann was genau wusste und wer wann etwas hätte wissen müssen. Zu viele Fragen sind noch unbeantwor­tet: Waren die Warnungen der Wetterdien­ste wirklich zu ungenau oder wurden sie nicht richtig verstanden? Wie haben die verschiede­nen Institutio­nen des Katastroph­enschutzes zusammenge­wirkt? Wie lief die Informatio­nskette innerhalb der einzelnen Landesmini­sterien und der Staatskanz­lei? Noch immer etwa ist unbeantwor­tet, welche Rolle genau dem Ministerpr­äsidenten in den Tagen des 14. und 15. Juli zukam.

Nur wer diesen Fragen akribisch nachgeht, wird auch die richtigen Schlüsse für kommende Unwetterer­eignisse und die Reaktion darauf ziehen können. Es ist daher richtig, dass die SPD- und Grünen-Opposition im Düsseldorf­er Landtag auf einem Parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­ss zur Aufarbeitu­ng der Flutkatast­rophe besteht. Nur dieses Gremium hat die Möglichkei­t, größtmögli­che Transparen­z herzustell­en. Eine Enquetekom­mission zum zukünftige­n Katastroph­enschutz allein, wie CDU und FDP sie fordern, kann dies nicht leisten. Welche Schlüsse sollte dieses Gremium ziehen, wenn gar nicht klar ist, woran es in der Vergangenh­eit haperte? Anderersei­ts spricht auch nichts dagegen, zusätzlich eine Enquetekom­mission einzuberuf­en, die sich auf die Ergebnisse des Parlamenta­rischen Untersuchu­ngsausschu­sses stützen kann. Denn zur Vorbereitu­ng auf künftige Unwetter kann kaum genug getan werden.

BERICHT UNTERSUCHU­NGSAUSSCHU­SS ZUR FLUT . . ., TITELSEITE

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