Rheinische Post Krefeld Kempen

DFB-Team mit drittem Sieg unter Flick

- VON ARNE RICHTER, KLAUS BERGMANN UND JAN MIES

Mit einem ungefährde­ten 4:0-Erfolg auf Island endet die erste Woche des neuen Bundestrai­ners makellos.

REYKJAVIK (dpa) Drittes Spiel, dritter Sieg: Hansi Flick hat seinen ersten Neun-Punkte-Plan als Bundestrai­ner Richtung WM 2022 in Katar souverän erfüllt. Torgarant Serge Gnabry (4. Minute) ebnete der auf Island nicht furios, aber jederzeit kontrollie­rt aufspielen­den Fußball-Nationalma­nnschaft mit seinem frühen Führungsto­r den Weg zum 4:0 (2:0)-Erfolg im insgesamt 100. WM-Qualifikat­ionsspiel. Gegen den harmlosen Kontrahent­en sorgten Antonio Rüdiger (24.), Leroy Sané (57.) und Timo Werner (89.) am Mittwochab­end unter dicken, grauen Wolken in Reykjavik für die weiteren Tore zu einem standesgem­äßen Sieg beim Abschluss des ersten Länderspie­l-Dreierpack­s unter Flick. Kai Havertz (55.) und Werner (61.) ließen vor 3500 Zuschauern im Stadion Laugardals­völlur sogar noch beste Chancen für ein erneutes Schützenfe­st aus.

Als nun souveräner Tabellenfü­hrer der Gruppe J kann die DFB-Elf im Oktober die nächsten Aufgaben gegen die klarer distanzier­ten Verfolger aus Rumänien und Nordmazedo­nien angehen. Flick entlässt seine Spieler mit einem guten Gefühl in die anstehende­n Top-Spiele in Bundesliga, Premier League und Champions League. Mit drei Siegen ohne Gegentor war in der DFB-Historie zuvor nur ein Bundestrai­ner gestartet: Joachim Löw mit Flick als Assistent vor 15 Jahren.

Als nach gut zehn Minuten erstmals das legendäre „Huh!“der isländisch­en Fans durch das Nationalst­adion hallte, führte Deutschlan­d schon. Die erste schnelle Kombinatio­n Richtung Tor über Werner und

Sané vollendete Gnabry gekonnt zu seinem 19. Länderspie­ltor.

Der Bundestrai­ner hatte an seinem Neun-Punkte-Ziel keine Zweifel gelassen. Wieder in der favorisier­ten 4-2-3-1-Aufstellun­g und mit vielen, flachen Pässen mit Tempo in die Spitze dominierte die DFB-Auswahl die erste Halbzeit. Nach der Tor-Gala gegen Armenien wechselte Flick nur einmal: Ilkay Gündogan nahm die Position im offensiven Mittelfeld

von Marco Reus ein, der leicht angeschlag­en gar nicht erst mitgefloge­n war.

In der Luft hatten sich Flick und sein Trainertea­m gegen die meist großen isländisch­en Nationalsp­ieler eigentlich weniger Chancen ausgerechn­et. Eine klar einstudier­te Freistoßva­riante nutze aber Rüdiger mit einem wuchtigen Kopfball zu seinem zweiten DFB-Treffer nach fast vier Jahren. Joshua Kimmich hatte den Ball überlegt über den Strafraum gechippt.

Die Gastgeber brachten die erneut enorm abgeklärte DFB-Abwehr in der ersten Halbzeit kaum in Gefahr, bei den Schüssen von Ísak Jóhannesso­n (17.) und Johann Gudmundsso­n (43.) war Manuel Neuer im deutschen Tor zur Stelle. Islands Torwart Hannes Halldórsso­n rettete gut gegen Leon Goretzka in der 27. Minute, was nichts daran änderte,

Island - Deutschlan­d dass die DFB-Elf die Partie kontrollie­rte. Schon zur Pause war klar, dass die beeindruck­ende Statistik der auswärts in der WM-Quali ungeschlag­enen Nationalma­nnschaft ausgebaut wird. Der Erfolg in Island war der 16. Quali-Auswärtssi­eg in Serie.

Zur zweiten Halbzeit kamen Kai Havertz und Lukas Klosterman­n für Gnabry und Jonas Hofmann in die Partie. Ein wenig Glück hatte Deutschlan­d, als Johann Gudmundsso­n zu Beginn der zweiten Hälfte nur den Pfosten traf (49.) – für ein paar Minuten war die DFB-Auswahl etwas nachlässig geworden. Die Flick-Elf fing sich aber schnell wieder. Havertz setzte den Ball nach einem Überzahl-Angriff zunächst am Tor vorbei (55.), ehe Sané mit einem Linksschus­s unter die Latte letzte Restzweife­l am deutschen Sieg beseitigte. Werner machte in der Schlusspha­se dann doch noch sein drittes Tor im dritten Spiel unter Flick.

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA Leroy Sané erzielt gegen Torwart Hannes Halldorsso­n und Birkir Saevarsson die 3:0-Führung.

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