Rheinische Post Krefeld Kempen

Zverev im Halbfinale der US Open

Der Hamburger setzt sich am Mittwoch überzeugen­d gegen den Südafrikan­er Lloyd Harris durch.

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NEW YORK (dpa) Tennis-Olympiasie­ger Alexander Zverev hat souverän das Halbfinale der US Open erreicht und darf weiter vom ersten GrandSlam-Triumph seiner Karriere träumen. Der 24 Jahre alte Hamburger bezwang Lloyd Harris mit 7:6 (8:6), 6:3, 6:4 und feierte seinen 16. Sieg in Serie. Nach gut zwei Stunden verwandelt­e Zverev den Matchball gegen den ungesetzte­n Südafrikan­er, der vor allem im umkämpften ersten Satz mithalten konnte. Im Halbfinale trifft der Weltrangli­stenvierte nun auf den Topfavorit­en Novak Djokovic aus Serbien oder Matteo Berrettini aus Italien.

Durch den erneuten Drei-Satz-Erfolg konnte Zverev einige Kraft für das anstehende große Duell sparen – bislang hat er im kompletten Turnier erst einen Satz verloren. Nach den Turniersie­gen bei den Sommerspie­len von Tokio und in Cincinnati steht Zverev nun das vierte Mal in seiner Karriere unter den Top Vier bei einem Grand-SlamTurnie­r. 2020 war er noch im Finale in New York am Österreich­er Dominic Thiem gescheiter­t, obwohl ihm nur zwei Punkte zum großen Coup fehlten.

Dieses Jahr befindet sich Zverev nun in der Form seines Lebens. „Er muss sofort dem Gegner zeigen: Jetzt spiele ich am Besten, du hast hier keine Chance“, forderte Bruder Mischa kurz vor der Partie bei Eurosport. Doch Harris zeigte sich zunächst noch unbeeindru­ckt vom selbstbewu­ssten Auftritt Zverevs. Mit einem Vorhandret­urn schaffte der Weltrangli­sten-46. das erste Break der Partie zum 5:3. Zverev erholte sich aber schnell von seinem erst dritten Aufschlagv­erlust des Turniers, kam mit druckvolle­m Spiel und guter Länge in seinen Bällen zurück.

Im Tie-Break schimpfte die deutsche Nummer eins mehrfach über die wechselnde­n Bildeinste­llungen auf einer großen Leinwand, durch die er sich gestört fühlte. Da das technische Problem nicht behoben werden konnte, unterbrach Schiedsric­hterin Louise Azemar Engzell bei Satzball für Harris kurz die Partie. Der Südafrikan­er kam aus dem Konzept, Zverev sicherte sich den ersten Satz mit einem starken Aufschlag nach 49 Minuten. Vor Wut donnerte Harris anschließe­nd zwei Flaschen auf den Platz, beide öffneten sich. Zverev nahm es mit Humor und half beim Trocknen des blauen Untergrund­s mit einem Handtuch.

Schon beim bislang letzten Aufeinande­rtreffen vor drei Wochen in der zweiten Runde bei Zverevs Masters-Sieg in Cincinnati hatte er den ersten Satz gegen Harris im Tie-Break gewonnen. Und auch jetzt sorgte die kuriose Szene mit Zverevs Wisch-Einsatz für keinen Bruch in seinem Spiel, obwohl er in den Pausen Rückenprob­leme andeutete. Sofort nahm der Norddeutsc­he seinem Gegner den Aufschlag ab, Harris ließ einige Möglichkei­ten ungenutzt, so dass sich Zverev auch den zweiten Durchgang sicherte.

Im dritten Satz war Harris völlig von der Rolle. Zverev reichte nun eine solide Leistung, um schnell mit 4:0 zu führen.

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FOTO: DPA/AMENDOLA Alexander Zverev bei einem Return im Viertelfin­ale gegen Lloyd Harris.

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