Rheinische Post Krefeld Kempen

Rosenmonta­gszug 2022 findet statt

- VON JENS VOSS

Die Planungen unter dem neuen Zugleiter Nils Wierczimok haben begonnen. Der Zugweg wird gekürzt. Prinzengar­dePräsiden­t Christian Cosman spricht sich nach sehr guten Erfahrunge­n weiter für 2G im Saalkarnev­al aus.

Die Klever Karnevalis­ten haben gerade den Rosenmonta­gszug 2022 abgesagt – die Krefelder Karnevalsf­reunde setzen ein anderes Zeichen: Sie sind überzeugt, dass der Zug verantwort­ungsvoll und coronasich­er gefeiert werden kann, und haben mit der Planung begonnen. „Wir haben in den vergangene­n Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich die Menschen am Zugweg doch sehr verteilen“, erläutert der neue Zugleiter Nils Wierczimok. Er hat das Amt von Albert Höntges übernommen, der es mit nun 74 Jahren in jüngere Hände übergeben hat. „Dort, wo es zu Pulk-Bildungen kommt, kann man Maßnahmen ergreifen, um die Lage zu entschärfe­n“, betont Wierczimok. Die Genehmigun­gsanträge für den Zug sollen in der zweiten und dritten Oktoberwoc­he versendet werden.

Wierczimok ist überzeugt, dass der Zug coronakonf­orm gestaltet werden kann. Zu Menschenan­sammlungen sei es in der Vergangenh­eit etwa bei Gaststätte­n gekommen; „hier wollen wir mit den Gastronome­n Konzepte erarbeiten, wie man die Flächen ausdehnen kann“, so Wierczimok. Gleumes-Inhaber Toni Arabatzis etwa wolle seinen Biergarten großzügige­r dimensioni­eren, so dass sich die Gäste besser verteilen.

Der Zugweg soll verkürzt werden – nicht pandemiebe­dingt, sondern weil die Vergangenh­eit gezeigt hat, dass es fast menschenle­ere Abschnitte gibt. „Wir müssen auch solche Passagen intensiv abgittern. Wenn wir sie auslassen, sparen wir extrem viel Aufwand und auch Geld“, erläutert Wierczimok. Er nennt zwei Stellen: „Wir ziehen über die Nordstraße statt über die Drießendof­er Straße; im Süden wird der Zug direkt auf den Südwall einbiegen und nicht die Schleife am Hanszentru­m vorbei machen.“

Sorge, dass der Rosenmonta­gszug vielleicht doch noch untersagt wird und die Organisato­ren viel Geld verlieren, hat er nicht: „Das Risiko ist sehr, sehr überschaub­ar.“Kosten für die Planung müsse man auf jeden Fall aufbringen, „und sollte der Zug doch untersagt werden, ist das Geld nicht verloren, denn die Planung gilt dann eben für die darauf folgende Session“. Mit den Musikkapel­len, die man engagiere, sei abgemacht, dass es bei einer Absage keine Gagen gebe. „Die Kapellen wissen Bescheid. Allerdings brauchen wir vier bis sechs Wochen vor dem Termin eine endgültige Entscheidu­ng“, sagt Wierczimok.

Prinzengar­de-Präsident Christian Cosman wirbt weiter für eine 2G-Regelung im Saalkarnev­al, also dafür, dass nur Geimpfte und Genesene zugelassen werden. Die Prinzengar­de hat den ersten Testlauf gewagt und ihr Sommerfest mit 2G veranstalt­et. „Das war die beste Entscheidu­ng, die wir treffen konnten. Es gab keine Kritik, im Gegenteil“, resümiert Cosman auf Anfrage, „es gab viel Zuspruch, die Leute haben immer wieder gesagt, dass sie sich sicher fühlen; das Fest war gelassen, entspannt, man hat sich begrüßt, umarmt, gefeiert – es war wie früher.“Die Prinzengar­de werde wie angekündig­t ihre Veranstalt­ungen – Regimentsa­ppell, Steckenpfe­rd- und Herrensitz­ung – mit 2G begehen, bekräftigt Cosman. Er zeigte sich überzeugt, dass die Politik spätestens nach der Bundestags­wahl auch über 2G-Regelungen nachdenken wird, wenn die Ansteckung­szahlen weiter in die Höhe steigen; „ich vermute dass dieses Thema vor der Wahl nicht angegangen wird, um nicht zu polarisier­en“, so Cosman.

 ?? RP-FOTO: T.L. ?? „Wir haben in den vergangene­n Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich die Menschen am Zugweg doch sehr verteilen“: Nils Wierczimok, der neue Leiter für den Rosenmonta­gszug Krefeld. Er folgt auf Albert Höntges.
RP-FOTO: T.L. „Wir haben in den vergangene­n Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich die Menschen am Zugweg doch sehr verteilen“: Nils Wierczimok, der neue Leiter für den Rosenmonta­gszug Krefeld. Er folgt auf Albert Höntges.
 ?? STRÜCKEN RPFOTO: ?? Ausgelasse­n und sicher gefeiert: Beim bestens besuchten Sommerfest der Prinzengar­de trat auch die Band Roxx Finest auf. Bei dem Fest galt die 2G-Regel.
STRÜCKEN RPFOTO: Ausgelasse­n und sicher gefeiert: Beim bestens besuchten Sommerfest der Prinzengar­de trat auch die Band Roxx Finest auf. Bei dem Fest galt die 2G-Regel.

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