Rheinische Post Krefeld Kempen
Zwischenstand: Knappes Rennen für Radomski
(vo) Die Bundestagswahl wird bei den beiden Wahlkreisen, in denen jeweils Teile von Krefeld vertreten sind, spannend. Eine Wahlkreisprognose für NRW von „Election.de“hat ergeben dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling wie in den vergangenen Wahlen Favorit ist, den Wahlkreis direkt zu holen. Heveling tritt im Bundestagswahlkreis Krefeld I – Neuss II (Wahlkreis 110) an, der den den südlichen Teil von Krefeld mit den Stadtbezirken West, Süd, Fischeln, Oppum-Linn und Uerdingen sowie die Gemeinden Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich und Jüchen aus dem RheinKreis Neuss umfasst.
Im Wahlkreis Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114), der Moers und Neukirchen-Vluyn sowie den nördlichen Teil von Krefeld mit den Stadtbezirken Nord, Hüls, Mitte und Ost umfasst, zeichnet sich ein knappes Rennen zwischen der CDU-Bundestagskandidatin Kerstin Radomski und dem SPD-Neuling Jan Dieren ab. Die Prognose sieht, Stand heute, den SPD-Mann leicht im Vorteil; er profitiert offensichtlich von dem Trend zugunsten der SPD. Andererseits ist Radomski eine Kämpferin, die nicht zu unterschätzen ist: Ihr gelang 2017 eine kleine Sensation, als sie den Wahlkreis, der bis dahin als SPD-Domäne galt, den Sozialdemokraten abjagte und direkt gewann.
Der allgemeine Trend kann für die wahlkämpfenden Kandidaten vor Ort durchaus den Ausschlag geben. Die jüngsten Umfragen sehen die SPD vor der CDU, am größten ist der Vorsprung laut Forsa. Das Institut sieht die Union bundesweit bei 19, die SPD bei 25 Prozent (Stand 7.9.). Am geringsten ist der Abstand bei GMS, die die CDU bei 23 und die SPD bei 25 Prozent sieht (6.9.). Ein anderes Bild ergab eine Allensbach-Umfrage vom 28. August, die die Union bei 26 und die SPD bei 24 Prozent sah; allerdings gab es wohl in den vergangenen Tagen deutliche Bewegungen.
Election.de wertet Umfragen der großen Institute als Sekundärquellen aus. Die Zuverlässigkeit ist unter statistischen Gesichtspunkten ganz ordentlich, aber mit Unsicherheiten behaftet. Heißt für die Kandidaten: Noch ist nichts verloren – und nichts gewonnen.