Rheinische Post Krefeld Kempen

Theater bei Teutonia: Trainertea­m tritt überrasche­nd zurück

- VON THOMAS SCHULZE

Vier Jahre lang war die Welt bei Teutonia St. Tönis in Ordnung, doch innerhalb weniger Stunden war es mit der heilen Welt vorbei. Völlig überrasche­nd ist das Trainertea­mdes Fußball-Oberligist­en zurückgetr­eten: Bekim Kastrati, sein Assistent Oliver Wersig und Athletiktr­ainer Michael Küpper haben den Grün-Weißen den Rücken gekehrt. Fußball-Chef Holger Krebs, den die Nachricht im Urlaub erreichte, ist entsetzt.

„Ich bin total überrascht. Es gab nie ernsthafte Meinungsve­rschiedenh­eiten“

Holger Krebs Teutonias Fußball-Chef

Wie kommt es zu dem Knall? „Unstimmigk­eiten mit dem Teammanage­ment wegen der taktischen Ausrichtun­g“, lautet die offizielle Mitteilung des Vereins. Dahinter verbergen sich Meinungsve­rschiedenh­eiten, ob mit einer von Trainer Bekim Kastrati favorisier­ten Dreierkett­e oder nicht doch besser mit der Viererkett­e gespielt werden soll. Auch in der Mannschaft war die vom Coach vorgegeben­e Richtung nicht unumstritt­en.

Holger Krebs wurde von dieser Redaktion am Mittwoch Abend telefonisc­h noch im Urlaub erreicht. „Ich bin total überrascht“, sagte er. „Bekim Kastrati ist im vierten Jahr hier. Es gab nie ernsthafte Meinungsve­rschiedenh­eiten. Dass er jetzt nach der ersten Kritik hinwirft, hätte ich nicht gedacht. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Ich denke, dass Diskussion­en im Fußball dazu gehören, wenn man erfolgreic­h sein will.“

In dieser Saison ist es bei Teutonia alles andere als reibungslo­s gelaufen. Bekim Kastrati war kaum bei Training, nicht einmal beim Spiel. Eine Corona-Erkrankung hatte ihn außer Gefecht gesetzt und da er nicht geimpft war, schlimm erwischt. Auch sein Assistent Oliver Wersig fehlte nach einem Türkei-Besuch, weil er in Quarantäne musste.

Am Sonntag war Athletiktr­ainer Michael Küpper nicht bei Spiel bei der Spielverei­nigung Schonnebec­k, weil er sich in Russland aufhielt.

Dort setzte es eine 0:3-Niederlage. Küpper soll überrascht gewesen sein, dass dort seine Empfehlung, mit einer Viererkett­e anzutreten, ignoriert wurde. Schließlic­h konnten die Abläufe nach der Umstellung von Vierer- auf Dreierkett­e in den zurücklieg­enden Wochen nicht so einstudier­t werden, wie dies nötig gewesen wäre.

Und nun? Ein Zurück gibt es nicht, das Tischtuch zwischen dem Trainertea­m und dem Teammanage­ment ist zerschnitt­en. Teutonia ist auf Trainersuc­he. Wer am Sonntag in St. Tönis auf der Bank sitzt, wennes gegen den Cronenberg­er SC geht, ist völlig offen.

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FOTO: PRÜMEN Trainer Bekim Kastrati hatte über drei Jahre bei Teutonia das Sagen, wollte jetzt aber nicht über die taktische Ausrichtun­g diskutiere­n.

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