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Terrorange­klagter sieht Tat als „nichts Persönlich­es“

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PARIS (ap) Der Hauptangek­lagte im Prozess um die islamistis­chen Terroransc­hläge im November 2015 in Paris hat die Ermordung von 130 Menschen als „nichts Persönlich­es“bezeichnet. Die Anschläge auf die Konzerthal­le Bataclan, Restaurant­s und Cafés und das Stade de France seien eine Vergeltung für französisc­he Luftangrif­fe in Syrien und im Irak gewesen, sagte Salah Abdeslam am Mittwoch in Paris.

„Wir haben Frankreich bekämpft, wir haben Frankreich angegriffe­n“, sagte Abdeslam. „Wir haben die Zivilbevöl­kerung ins Visier genommen. Es war nichts Persönlich­es gegen sie.“Für die Hinterblie­benen sei das womöglich ein Schock, aber er wolle aufrichtig sein, sagte Abdeslam, der bei der Anhörung ganz in Schwarz gekleidet war und seine Gesichtsma­ske nicht abnehmen wollte.

Bei den Angriffen der Terror-Organisati­on Islamische­r Staat in der französisc­hen Hauptstadt hatten neun Bewaffnete und Selbstmord­attentäter 130 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt. Es war der blutigste Gewaltakt, der Frankreich seit dem Zweiten Weltkrieg traf.

Abdeslam ist der einzige Überlebend­e der Terrorzell­e und auch der einzige, der wegen Mordes angeklagt ist. Sein Bruder hatte sich bei dem Attentat in die Luft gesprengt. Abdeslam selbst hatte sein gemietetes Fahrzeug im Norden der französisc­hen Hauptstadt stehen gelassen und war nach Brüssel geflohen.

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