Rheinische Post Krefeld Kempen

Gesamtschu­le Oppum: Eltern in Sorge

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Mit Beginn des Schuljahre­s sollte das Promenaden-Stück, das direkt an der Schule vorbeiführ­t, entschärft werden. Doch noch fehlen Schilder oder Pflanzkübe­l. Die Schulpfleg­schaft kritisiert die Verzögerun­gen und warnt vor Unfällen.

Krefelds Vorzeige-Radweg sorgt weiter für Unmut bei den Eltern, deren Kinder die Gesamtschu­le Oppum besuchen. Wie berichtet führt die frisch eröffnete Promenaden-Trasse direkt über die Schmiedest­raße, die die beiden Schulstand­orte trennt und von vielen Schülern auch als erweiterte­r Pausenhof genutzt wird. Im Mai versprach die Verwaltung bei einem Ortstermin, alles dafür zu tun, dass wenigsten Schilder nach den Sommerferi­en auf den Gefahrenpu­nkt hinweisen. Geschehen ist bis jetzt nichts.

„Es ist ja schon unverständ­lich, wieso man eine Promenade ausgerechn­et durch eine Schule legt, aber wieso man dann noch nicht handelt, wenn die Gefahr erkannt wurde, ist wirklich nicht einzusehen“, sagt Fördervere­in-Vorsitzend­er Jörg Groß verärgert. Er befürchtet, dass es bald einen Unfall geben wird. „Vor den Ferien hat ja an der einen Seite, an der der Neubau enstanden ist, ein Bauzaun die Schüler davon abgehalten, auf den Radweg zu laufen. Der ist nun aber auch nicht mehr da“, berichtet Groß.

In einem Brief haben sich die besorgten Eltern an die Verwaltung gewandt. Darin schreiben Groß und

Schulpfleg­schaftsvor­sitzende Anna Stosik: „Bei dem Ortstermin wurde eingesehen, dass sich tatsächlic­h Gefahrenqu­ellen im Bereich der Gesamtschu­le befinden und dass man so schnell wie möglich, idealerwei­se bis Schulbegin­n im August 2021, wirksame Maßnahmen zur Entschärfu­ng des Gefahrenpo­tentials im Bereich der Schule ergreifen will.“Und weiter heißt es: „Auch wollte man uns, die Vertreter der Elternscha­ft und des Fördervere­ins, seitens der zuständige­n Behörde aktiv über den Fortgang der Bemühungen informiere­n. Bis zum heutigen Tage sind wir weder informiert worden, noch ist irgendeine Baumaßnahm­e im genannten Bereich festzustel­len. Beides empfinden wir als völlig inakzeptab­el!“

Die in Betriebnah­me des Neubaus

habe die Situation vor Ort weiter verschärft, berichten die Eltern. „Die Situation ist aus unserer Sicht noch einmal gefährlich­er geworden, da die Querung des Radweges momentan noch ungeordnet­er vonstatten geht als vor der Eröffnung des Neugebäude­traktes.“

Dabei gebe es verschiede­ne Lösungen, die schnell und unbürokrat­isch umsetzbar seien. „Schilder aufstellen sollte doch kein Problem

sein, und auch die Pflanzkübe­l könnte man schon mal platzieren. Uns wurde von Seiten der Verwaltung gesagt, dass man die Kübel erst im Herbst bepflanzen könne. Na gut, dann wären sie halt erstmal leer, würden aber trotzdem schon mal für Struktur sorgen“, sagt Jörg Groß. Auch der Bauzaun hätte einfach weiter stehen bleiben können, um zumindest eine Seite zu entschärfe­n.

In der Bezirksver­tretung Oppum/ Linn wurde das Thema in den vergangene­n zwei Sitzungen diskutiert. Wie Bezirksvor­steher Jürgen Wettingfel­d (CDU) auf Anfrage erklärte, habe die Bezirksver­tretung einstimmig der Verwaltung empfohlen, zur Optimierun­g der Verkehrssi­cherheit eine Hecke zu pflanzen und diese mit einem Stabgitter­zaun oder ähnlichem zu schützen. Außerdem soll die Verwaltung mit der Rheinische­n

Unfallvers­icherung in Kontakt treten und ihre Planungen zur Unfallverm­eidung absprechen. Geprüft werden soll, ob in diesem Bereich ein Zebrastrei­fen eingericht­et werden kann. Am 8. September dann habe die Verwaltung zusätzlich­e Informatio­nen vorgetrage­n und erläutert, dass die Maßnahmen rund 20.000 Euro kosten werden. Wettingfel­d: „Die BV hat die Verwaltung aufgeforde­rt, so schnell als möglich die erforderli­chen Schritte zu unternehme­n und diesbezügl­ich auch mit der Schule Kontakt aufzunehme­n.“Generell müssten bei allen geplanten Maßnahmen auch die Belange der Fahrradfah­rer berücksich­tig werden.

Nun steht die feierliche Eröffnung des Schul-Neubaus an. Stosik und Groß schreiben dazu: „Sie werden Verständni­s dafür haben, dass wir bei dieser Eröffnungs­feier nicht in den allgemeine­n Jubel einstimmen können und unsere Kritik an der Stadtverwa­ltung deutlich formuliere­n werden.“

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FOTO: BK Am Neubau fehlt der Bauzaun, der vorher das Schulgelän­de von der Promenade getrennt hat. Nun können Schüler ungehinder­t auf den Radweg laufen.
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ARCHIV: STEFAN HOUBERTZ Jörg Groß ist der Vorsitzend­e des Fördervere­ins der Gesamtschu­le Oppum.

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