Rheinische Post Krefeld Kempen

„Reißleine gezogen“: Linner Weihnachts­markt fällt aus

Die Unsicherhe­it der Corona-Entwicklun­g war dem Schützenve­rein zu riskant. Krefeld hofft weiter.

- VON JENS VOSS

Traurige Nachricht für alle Freunde des Linner Weihnachts­marktes, einem der stimmungsv­ollsten Märkte der Region: Vorstand und Organisati­onsteam des Linner Schützenve­reins haben die Reißleine gezogen und den Markt für dieses Jahr aufgegeben – damit fällt er im zweiten Jahr aus. „Die Corona-Schutzvero­rdnung gilt erstmal bis zum 17. September, am 26. September ist Bundestags­wahl – keiner weiß, wie es weitergeht und wie sich die Corona-Regeln entwickeln. Auf dieser unsicheren Grundlage war uns die Planung zu riskant“, erläutert Doris Heisterbac­h, Geschäftsf­ührerin des Linner Schützenve­reins, der den Markt federführe­nd organisier­t, auf Anfrage.

Allein Abstands- und Maskenrege­lungen stellen die Organisato­ren eines Volksfeste­s vor nahezu unlösbare Probleme. „Wenn ich jemandem nach dem dritten Glühwein am Glühweinst­and sage, ‚nun setz mal deine Maske auf', dann lacht der mich doch aus“, sagt Heisterbac­h:„Wahrschein­lich müssten wir externe Security-Kräfte engagieren, die die Corona-Regeln durchsetze­n und den Zugang zum Gelände regeln. Und auch dann wären wir nicht dagegen gefeit, vielleicht doch ein Bußgeld über 25.000 Euro zu kassieren“, erläutert sie weiter. So hoch ist das Bußgeld in der aktuellen Coronas-Schutzvero­rdnung bei massiven Verstößen angesetzt. „Vor diesem Hintergrun­d haben Vorstand und Organsatio­nsteam entschiede­n den Markt abzusagen.“

Die Stadt Krefeld hingegen bleibt optimistis­ch, die beiden Weihnachts­märkte in der City wie geplant am 18. November eröffnen zu können. Bekanntlic­h soll der städtische Weihnachts­markt „Made in Krefeld“, der bislang auf das Areal rechts von der Dionysiusk­irche konzentrie­rt war, auf den ganzen Dionysiusp­latz ausgedehnt werden. Der sogannte Crefelder Weihnachts­markt, der bislang dort seine Zelte aufschlug, soll auf den Platz an der Alten Kirche verlegt werden. „Wir passen unser Hygienekon­zept inklusive etwaiger Einschränk­ungen für die Besucher an die aktuellen Bestimmung­en an“, erläuterte ein Stadtsprec­her auf Nachfrage. Auch eine verordnete Zugangsbes­chränkung mit einer 3G- beziehungs­weise 2G-Regel wäre demnach umsetzbar.

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Der Linner Weihnachts­markt zu Füßen der malerisch erleuchtet­en Burg ist einer der stimmungsv­ollsten in der ganzen Region.Foto. Kamp

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