Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Maschinenb­au-Ingenieur macht Politik für „Die Linke“

- VON JENS VOSS

Sebastian Schubert ist 35 Jahre alt und von Beruf „Teamleiter Produktent­wicklung im Maschinenb­au“. Er weiß also, wie Hightech-Unternehme­n funktionie­ren. Dass er bei der Partei Die Linke ist, ist eine interessan­te Facette. Die Linke gilt ihren Kritikern vor allem als Partei der Transferem­pfänger, deren Anhänger der Wirtschaft und einer leistungso­rientierte­n (auf Spitzenlei­stung ihrer Leute angewiesen­en) Unternehme­nskultur eher fernstehen. Das kann man von Schubert nicht behaupten: Er ist Teil einer solchen Kultur.

Schubert lebt in Krefeld und tritt im Wahlkreis Krefeld II – Wesel II (Wahlkreis 114) an. Der Wahlkreis umfasst Moers und Neukirchen­Vluyn aus dem Kreis Wesel sowie den Krefelds Norden mit den Stadtbezir­ken Nord, Hüls, Mitte und Ost. In seinen politische­n Forderunge­n vertritt er klassische „Linke“-Politik. So fordert er einen Mindestloh­n von 13

Euro und eine sanktionsf­reie Mindestsic­herung in

Höhe von 1200 Euro für Arbeitslos­e und Renter in Armut. Die Schuldenbr­emse im Bund lehnt er ab, er macht sie mit dafür verantwort­lich, dass Kommunen an Geldknapph­eit leiden und Infrastruk­turprojekt­e oder öffentlich­e Einrichtun­gen wie Bäder schließen müssen.

Die Finanzieru­ng solcher Forderunge­n sieht er in Steuererhö­hungen (für die Reichen, wie es dann heißt) und der Einführung der Vermögenss­teuer: „Wir brauchen endlich einen höheren Spitzenste­uersatz, eine Entlastung der unteren und mittleren Einkommen und die Einführung einer Vermögenss­teuer.“

In Sachen Klimaschut­z sieht Schubert einen „Riesenhand­lungsbedar­f“– die Linke hat dieses Thema nach einer Reihe von schlechten Wahlergebn­issen stärker betont. So fordert Schubert, schon vor 2038 aus der Kohle „und anderen Energieträ­gern“mit CO2-Emissionen auszusteig­en und die erneuerbar­e Energien auszubauen. Auch der ÖPNV soll ausgebaut werden, besonders im ländlichen Raum, damit die Leute dort nicht mehr aufs Auto angewiesen sind.

Privat engagiert er sich in der „Solidarisc­he Landwirtsc­haft“, bei der private Haushalte die Kosten eines landwirtsc­haftlichen Betriebs tragen und dafür dessen Ernteertra­g erhalten. Er ist viel mit dem Rad unterwegs und im Urlaub gern in den Bergen. Auch Krefelder Restaurant­s und Kneipen besucht er gerne.

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RP-FOTO: T.L. „Die Linke“-Kandidat Sebastian Schubert.

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