Rheinische Post Krefeld Kempen
Haseloff erreicht Wiederwahl erst im zweiten Anlauf
MAGDEBURG (may-) Der Start der ersten so genannten DeutschlandKoalition aus CDU, SPD und FDP in Sachsen-Anhalt hat mit Verspätung und inneren Brüchen begonnen. Trotz einer rechnerischen AchtStimmen-Mehrheit verfehlte Reiner Haseloff (CDU) im ersten Anlauf die Wiederwahl als Ministerpräsident. 48 Abgeordnete stellten sich in geheimer Abstimmung hinter ihn, 49 gegen ihn. Erst im zweiten Wahlgang erreichte er 53 Stimmen und die erforderliche Mehrheit. Damit fehlten jedoch auch hier drei Stimmen aus dem eigenen Lager.
In der CDU Sachsen-Anhalts gibt es weiterhin unterschiedliche Vorstellungen über eine Kooperation mit der AfD, die in dem Bundesland vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird. Haseloff hatte sich im Wahlkampf eindeutig von der AfD distanziert und damit einen überraschend klaren Wahlsieg mit 37,1 Prozent erreicht. Aber auch Mitglieder des rechten Flügels kamen wieder in den Landtag, sind jedoch auf die hinteren Bänke verbannt.
In den Reihen der CDU wird nicht ausgeschlossen, dass nicht alle für Haseloff stimmten, obwohl eine Probeabstimmung zwei Tage zuvor einstimmig ausgefallen war. Dass alle acht Abweichler aber aus der CDU kamen, wird für unwahrscheinlich gehalten. Auch Haseloff verwies auf die Rahmenbedingungen konkurrierender Parteien im Bundestagswahlkampf.