Rheinische Post Krefeld Kempen
Thyssenkrupp verkauft italienische Edelstahltochter
ESSEN (anh) Thyssenkrupp treibt den Umbau voran. Der angeschlagene Ruhrkonzern hat nun einen Käufer für sein Edelstahlwerk im italienische Terni gefunden: Das Unternehmen Arvedi aus Mailand werde die AST-Gruppe mit 2700 Mitarbeitern übernehmen, teilte der Konzern mit. Sie machte zuletzt einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.
Krupp hatte das Werk in Terni 1994 übernommen und wenig Freude daran gehabt. Die Sanierung zog sich hin. Gegen einen Stellenabbau gab es heftige Proteste. Selbst Papst Franziskus kritisierte die Sparpläne. Im Zuge der Konzernsanierung verschob Thyssenkrupp die AST-Gruppe dann in die Sparte Multitracks. Hierzu gehören Firmen, für die Partner oder Käufer gesucht oder die geschlossen werden. „Wir arbeiten unsere Prioritäten ab und machen weitere Fortschritte bei unserem Umbau von Thyssenkrupp“, sagte Konzernchefin Martina Merz. Zuvor hatte Thyssenkrupp bereits drei andere Geschäfte verkauft: Bergbau-Anlagen (Mining), Carbon-Komponenten, Infrastruktur. Doch es bleibt noch viel zu tun: In der Sparte Multitracks waren ursprünglich 18.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nach den Veräußerungen bleiben noch 13.000 übrig.
Ende dieses Monats schließt Thyssenkrupp zudem das Grobblechwerk in Duisburg-Hüttenheim. Der Standort bleibt ein Teil von Thyssenkrupp Steel. Von den ehemaligen Mitarbeitern dort erhalten gut 90 Prozent Ersatzarbeitsplätze im Duisburger Norden oder an anderen Standorten der Stahlsparte, sagte eine Sprecherin. Weitere Beschäftigte gingen in die Altersteilzeit.