Rheinische Post Krefeld Kempen

Als Ailton beinahe im Dunkeln stand

- VON HEINRICH LÖHR

Wenn der KFC Uerdingen am Mittwoch um 18 Uhr sein Niederrhei­npokalspie­l gegen den Lohausener SV auf der Hubert-Houben-Kampfbahn austrägt, ist dies die erste Pflichtspi­elpartie dieses Krefelder Fußballver­eins auf heimatlich­em Boden seit dem 5. Mai 2018. Damals gewann der KFC in der Grotenburg mit 4:0 gegen Wuppertale­r SV. Anschließe­nd wurde das Stadion aus Sicherheit­sgründen geschlosse­n; es muss saniert werden. Unsere Redaktion schaut auf einige KFC-Auftritte in dem 1925 erbauten Hubetr-Houben-Stadion zurück, das damit zwei Jahre älter ist als die Grotenburg.

Der letzte Auftritt des KFC dort ist mehr als vier Jahre her. Im Rahmen der Vorbereitu­ng zur Regionalli­gasaison 17/18 spielte der KFC am 7. Juli 2017 in Freundscha­ft bei den dort beheimatet­en Preußen. Wenige Tage zuvor war Branko Rodosek verstorben. Der Abwehrspie­ler stammte aus der Jugend von Preußen und war lange Jahre für die Uerdinger Amateure aktiv. Vor den rund 600 Zuschauern gedachte Preußens Stadionspr­echer des Verstorben­en. Die Partie selbst endete mit einem klaren 6:0 (5:0) für den Regionalli­gisten Uerdingen gegen den A-Kreisligis­ten.

Was manch einem nicht mehr in Erinnerung sein mag: „Kugelblitz“Ailton, der 2009/10 für den KFC auflief und in 13 Ligaspiele­n vier Treffer erzielte, absolviert­e auf der HubertHoub­en-Kampfbahn ein Pflichtspi­el. Und zwar am 19. Mai 2010, als sich im Finale des Kreispokal­s der seinerzeit­ige Bezirkslig­ist Preußen Krefeld (siebtklass­ig) und NRW-Ligist Uerdingen (fünftklass­ig) gegenüber standen. Uerdingen quälte sich dabei zu einem 2:1 Sieg nach Verlängeru­ng. Auch weil Preußens Abwehrspie­ler Lukas Wieczorek den Torschütze­nkönig der Bundesliga­saison 2003/2004 Ailton „gut im Griff hatte“, wie sein damaliger Mitspieler Tobias Marseille auch elf Jahre später noch zur berichten weiß. Ailton nahm sich sogar die Freiheit

– leicht angeschlag­en – rund eine Viertelstu­nde auf der Bank zu pausieren, ohne dass KFC-Trainer Edgar Schmitt ihn auswechsel­te. Der Uerdinger Siegtreffe­r fiel erst in der 118. Minute, als Ailtons brasiliani­scher Landsmann Cadeiro Lucena Reiff ins Schwarze traf. Christian Alder hatte die Uerdinger in der ersten Halbzeit in Führung gebracht, Guilio Wies in der 70. Minute für den Underdog ausgeglich­en. Fast hätte die Partie noch abgebroche­n werden müssen, denn ob der Anstoßzeit

von 19 Uhr und der – wohl nicht eingeplant­en – Verlängeru­ng wurden am Tribünenda­ch angebracht­en Scheinwerf­er eingeschal­tet, die das Spielfeld aber nur unzureiche­nd erhellten.

Auch in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunder­ts spielten die Uerdinger als Erst- und Zweitligis­t in Freundscha­ft immer mal wieder bei den Preußen auf der Hubert-Houben-Kampfbahn vor und machten so Werbung in eigener Sache. 1927 das Aushängesc­hild von Preußens Leichtathl­etikabteil­ung.

Das Fassungsve­rmögen beträgt etwa 5000 Zuschauer, davon 600 überdachte Sitzplätze. Zur Anlage gehören neben dem großen Rasenplatz mit einer 400 MeterLaufb­ahn auch ein Ascheplatz mit Flutlichta­nlage, sowie ein weiterer kleiner Rasenplatz für Bambinis und F-Jugendlich­e.

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ In der Hubert-Houben-Kampfbahn scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

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