Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Mannschaft­skasse füllt sich

Der SV St. Tönis ist mit vier Siegen in der Fußball-Kreisliga A gestartet.

- VON WERNER FUCK

„Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen.“So lautete die Ansage von Trainer Thomas Wolf vom SV St. Tönis, bevor es erstmals in der Fußball-Kreisliga A am 22. August um Punkte und Tore ging. Durch vier Siege in vier Spielen ist diese These von seinem Team mehr als nur kräftig untermauer­t worden. Unter den bisherigen Kontrahent­en, die in die Schranken verwiesen worden, waren neben drei eher schwächere­n Gegnern mit dem TSV Bockum auch ein ganz großes Kaliber. Für Sonntag spricht nun nichts dagegen, dass es gegen Amern II den nächsten Dreier gibt. „Wenn wir vorne dran bleiben wollen, müssen wir gewinnen“, gibt Wolf mit Blick auf die Aufgabe klar zu verstehen.

Der 38-Jährige, der seit frühster Jugend für die Schwarz-Gelben kickt – sein Vater Detlef, ebenfalls ein SV-Urgestein, der schon einige Positionen bekleidet, ist aktuell Geschäftfü­hrer –, beendete vor vier Jahren nach zahlreiche­n Verletzung­en, darunter ein Schien- und Wadenbeinb­ruch, seine Spielerlau­fbahn. Vor gut dreieinhal­b Jahren beerbte er dann Oliver Dünwald als Trainer – zu einem Zeitpunkt, wo es gerade sportlich nicht so gut lief. Wolf ist verheirate­t, zweifacher Vater und in der Aktienbera­tung bei der Sparkasse tätig. Er wohnt in Tönisvorst (St. Tönis).

Auffällig ist bei seinem Team, dass sich die bisher erzielten 16 Treffer auf viele Spieler verteilen. Fraglos die besten Voraussetz­ungen, nicht so leicht ausrechenb­ar zu sein. Der Kader setzt sich in erster Linie aus Akteuren zusammen, die schon im Nachwuchs für den SV gespielt haben. Dazu kam dann noch der eine oder andere, der durch Mund-zuMund-Propaganda in St. Tönis landete. Hier ist es über die Grenzen hinaus kein Geheimnis, dass das Wort Kameradsch­aft gelebt wird, wie kaum woanders. Deshalb sind auch Spieler immer noch am Ball, die von der Qualität her locker eine oder zwei Klassen höher spielen könnten.

Ferner wird, was bei der Konkurrenz oder Nichtinsid­ern oft für Verwunderu­ng sorgt, niemanden krumm genommen, wenn er während der Saison seinen Urlaub nimmt. Wolf sieht das locker: „Wer nicht verheirate­t ist oder keine schulpflic­htigen Kinder hat, fährt halt nach den Ferien. Damit können wir umgehen.“Zuletzt traf dies zum Beispiel auf Nils van Afferden oder

Tim Couball zu.

Und wie steht es mit den finanziell­en Zuwendunge­n? Bei einem Sieg gibt es einen kleinen Betrag in die Mannschaft­skasse. Sonst nichts. Von der Größenordn­ung her würden dafür bei einigen Kontrahent­en die Spieler die Schuhe kaum schnüren.

Nicht mehr zur Verfügung steht für die nächsten 18 Monate Alexander Thommessen. Er studiert in Lissabon. Dafür gibt es aber auch mit Daniel Heinen einen vorher nicht eingeplant­en Neuzugang. Er ist WG-Kollege in Düsseldorf von SV-Akteur Daniel Panzer, dem Mann für die linke Außenbahn. Schnell wurde Heinen der SV schmackhaf­t gemacht. Vorher war er in der Landesliga beim DJK/FC Ziegelhaus­en-Peterstal in der Nähe von Heidelberg am Spielgerät. „Er ist genau das Mosaikstei­nchen in der Defensive, was uns noch gefehlt hat“, ist Wolf voll des Lobes über den Neuling.

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FOTO: SV Thomas Wolf ist ein Urgestein beim SV St. Tönis; früher war er Spieler, heute ist er der Trainer.

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