Rheinische Post Krefeld Kempen
So schön ist Camping in Grefrath
Der Campingplatz „Waldfrieden“liegt zwischen zwei Flüssen – der Nette und der kleinen Renne. Mitten in der Idylle des Niederrheins findet man Ruhe und Erholung. Manche Gäste verbringen hier seit Jahren jede Minute ihrer Freizeit.
GREFRATH Ganz im Nordosten von Grefrath kommen sich die Nette und die kleine Renne ziemlich nah. Wenig später, hinter der Harzbecker Straße kommen sie zusammen. Aber hier, an der Paas, zwischen Fluss und Bach, bleibt ein herrliches Fleckchen Natur, hier, auf dem Campingplatz „Waldfrieden“kann man den Niederrhein fühlen und riechen. Werner Holt, Geschäftsführer des Campingplatzes, nickt zustimmend: „Ja, klar, die Plätze direkt an der Nette sind sehr begehrt. Hier kannst du dein Stühlchen aufstellen, und was du siehst ist einfach Niederrhein.“Seit 2004 betreibt er zusammen mit Brigitte Holt den Campingplatz. „Wenn wir jetzt nicht miteinander reden, hörst du nur das Zwitschern der Vögel“, sagt Werner Holt. Stimmt, die Ruhe ist mit den Händen greifbar.
Arno Klosterhafen aus Düsseldorf ist seit zwei Jahren regelmäßig Gast auf dem „Waldfrieden“: „Hier bin ich ganz nah an der Natur“, sagt er und nimmt seinen Rauhaardackel „Hannes“in die Arme. „Wir fühlen uns wohl, wir können hier etwas unternehmen.“Inzwischen haben sich gute Bekanntschaften mit anderen Gästen gebildet, man trifft sich zum Grillen oder zu Musikabenden. Arno Klosterhafen hat seinen Stellplatz direkt an der Nette. „Herrlich“, sagt er.
Der Campingplatz ist das ganze Jahr nutzbar. Es werden winterfeste Plätze zwischen 100 und 250 Quadratmeter Größe angeboten. Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile sind vorhanden, behindertengerechte Sanitäranlagen ebenso. „Unser Platz ist ideal für Radfahrer“, sagt Werner Holt, von hier aus könne man wunderbare Touren unternehmen. Freitags und samstags ist die „Waldschänke“jeweils von 18 Uhr bis Mitternacht geöffnet, Speisen gibt es dort allerdings nicht. Falls irgendwann Langeweile aufkommen sollte: Billard und Kicker können Abhilfe schaffen. Eine der Attraktionen ist der kleine See, dort ist Naturbaden möglich. „Hunde sind übrigens willkommen“, sagt Werner Holt.
Albin Brammertz aus Köln verbringt zusammen mit seiner Frau seit Jahren seine Freizeit auf dem Campingplatz. Wir treffen ihn vor seinem Platz, als er gut einen Meter Zaun streicht. „Nicht für mich, für meinen Nachbarn. Wir sind längst eingerichtet“, sagt er. An seinem Zäunchen prangt das Zeichen des 1. FC Köln, des Eff-Zeh. „Es ist einfach herrlich hier, hier fühlen wir uns richtig wohl“, sagt er. Man könne jederzeit kleine Touren in der Natur unternehmen, der kleine Hund ist im Körbchen immer mit dabei.
Auf dem Campingplatz „Waldfrieden“werden aber nicht nur feste Stellplätze angeboten. Auch der
Reisetourist auf der Durchfahrt, der nur einen kurzen Stopp einlegen möchte, ist willkommen. „Wir haben oft Gäste, die mit dem Rad unterwegs sind und mehrtägige Touren unternehmen“, berichtet Werner Holt. Beispielsweise fahren sie die Niederrheinroute quer durch ganz NRW. Auch diese Naturfreunde finden einen Platz, auf dem sie ihr Zelt aufbauen können. Werner Holt muss ein bisschen schmunzeln: Auch er erinnert sich an die Romantik des Campings aus früheren Tagen: Zelt aufbauen, Stühlchen aufstellen, Ravioli und Gasbrenner ausgepackt und dann die Zeit vorbeiziehen lassen.
„Im größeren Umkreis findet man nichts Vergleichbares“, sagt Werner Holt. Zuspruch sieht er vor allem darin, dass die Zahl der Dauercamper permanent steige. Menschen, die die Verbundenheit zur Natur suchen, Menschen, die sich an jedem freien Tag auf den Weg nach Grefrath machen, um hier Ruhe und Erholung zu finden.
Holt, der gebürtige Münsterländer, erinnert sich an frühere Zeiten. Damals hätten mehrere Generationen unter einem Dach gelebt, jeder habe von jedem profitiert. Im Laufe der Zeit habe diese Art des Zusammenlebens immer mehr nachgelassen. „Früher waren Oma und Opa einfach da, haben mit am Tisch gesessen“, sagt Werner Holt. Auf einem Campingplatz könnten mehrere Generationen zusammenleben, „vielleicht ist das die Idee, die hier hinter allem steckt. Viele kommen seit 20 Jahren hierher und genießen ihre Freizeit. Man kann in einer Großstadt leben, und man ist trotzdem alleine. Hier ist keiner alleine.“Man lebe hier in einer Art Familie. Und Stichwort Idylle: Hier setzt man sich auf seine „Terrasse“und guckt Niederrhein.
In der Rezeption steht ein noch nicht ausgepackter Fernseher. Eine Frau kommt vorbei und strahlt: „Ist das meiner, kann ich den mitnehmen?“– „Wenn das deiner ist, kannst du den mitnehmen“, antwortet Werner Holt.