Rheinische Post Krefeld Kempen
Was Bürger zum Campus wissen wollen
die Sport- und die Schulpauschale des Landes wie angekündigt in den kommenden Jahren in das Campus-Projekt fließen.
Sowohl die Vorster als auch die Düsseldorfer Straße sind stark befahren. Viele Antragsteller haben Sorge, dass der zusätzliche Verkehr, den das Campus-Projekt in dieses Gebiet bringt, zum Kollaps führt und es für rund 2000 Kinder und Jugendliche, die jeden Morgen mit dem Rad zu Schule kommen, keinen sicheren Schulweg gibt. Außerdem fehle die Möglichkeit für Busse, das Gelände anzufahren, schreiben einige. Auch die fehlenden Parkplätze auf dem Gelände irritieren die Bürger. Sie halten es für „naiv und völlig an der Realität vorbei“zu glauben, die Parkplätze am 500 Meter entfernten Real-Markt, die die Stadt für das Campus-Projekt anmieten will, würden tatsächlich genutzt. Vielmehr gehen die Bürger von zugeparkten Seitenstraßen in angrenzenden Wohngebieten und damit verbundenen gefährlichen Verkehrssituationen aus.
„Freiräume steigern die Lebensqualität“, schreibt eine Bürgerin. Auch andere Antragsteller monieren, dass mit den Neubauten die Luftschneise unterbrochen und viel freie Fläche in einem Gebiet verbaut werde, das im Regionalplan als Grünzug ausgewiesen sei. Die Belastung der Schülerschaft durch Verkehrslärm und Abgase wird ebenfalls kritisch gesehen. Auch der Ressourcenverbrauch für den Neubau der Schulhäuser vor dem Hintergrund, dass es ein großes, gut ausgestattetes und in Teilen 20 Jahre altes Schulzentrum im Corneliusfeld gebe, wird beklagt.
Eine Bürgerin merkt an, dass in den geplanten Lernhäusern Platz für vier Klassen pro Jahrgang vorgesehen sei, das Michael-Ende-Gymnasium aber de facto seit vielen Jahren in der Unterstufe fünfzügig ist. Auch fehlender Raum für einen großen Fahrradparkplatz und Behindertenparkplätze an den Gebäuden werden moniert. Insgesamt scheint einigen die Ackerfläche von 38.000 Quadratmetern zu klein für die vielen Neubauten.
Die Bürgeranträge formulieren unterschiedliche Alternativen für einen möglichen Schulneubau. So wird die bereits versiegelte Fläche im Gewerbegebiet Höhenhöfe als Alternativstandort vorgeschlagen. Aber auch die Idee eines Anbaus an das Schulzentrum Corneliusfeld, in dem die Mittelstufe der Gesamtschule untergebracht werden könnte, wird vorgestellt.