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Gesucht: Hilfestellung bei der Digitalisierung
Seit langem beschäftigt ein Thema den Mittelstand: Digitalisierung. Viele Unternehmen fühlen sich damit stark ge- oder gar überfordert. Lösungswege kann ein Partner zeigen, der sowohl von betrieblicher wie auch der Finanzierungsseite Hilfestellungen bieten kann.
Mittelständische Unternehmen müssen das Thema Digitalisierung noch intensiver angehen als bislang schon. Das zeigte die Corona-Krise deutlich. Kommunikation mit Kunden, Bestellvorgänge, Lieferkettenmanagement: In allen Bereichen hat die Pandemie die Digitalisierung und mithin die gesamte digitale Transformation im Mittelstand beschleunigt.
Dieser Prozess stellt die mittelständischen Unternehmen vor große Herausforderungen. Zum einen müssen sie ihre IT-Strukturen umstellen, neue Hardware kaufen und installieren, einzelne Anwendungen oder ganze Systeme neu aufstellen. Dazu brauchen sie Know-how, das im Idealfall eigene Mitarbeiter haben oder das sie als Dienstleistung einkaufen. So oder so – der technische Fortschritt erfordert eine ständige Weiterbildung der Mitarbeiter und eine permanente Anpassung der Dienstleistungen wie auch der Systeme.
Soweit die Anforderungen. Doch viele kleine mittelständische Unternehmen stellen sich diesem Wandel noch nicht in dem Maße, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft sichern. „Bei Firmen bis zu einem Jahresumsatz von 20 Millionen Euro ist die Digitalisierung noch sehr unterentwickelt“, sagt Uwe Baust, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Düsseldorf und für das Dezernat Firmenkunden zuständig. Da gebe es „einen Riesennachholbedarf, aber auch große Chancen.“
Die meisten Firmen hätten schon bei der Digitalisierung der Kommunikation angefangen, stellt Baust fest – eine Entwicklung, die ja gerade in der Corona-Zeit allfällig zu beobachten war, Stichwort Videokonferenz statt Messe, Dienstreise oder analoge Veranstaltung. „Aber die wenigsten haben eine systematische Analyse entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette durchgeführt und noch weniger haben hinterfragt, ob ihr Geschäftsmodell als Ganzes der Digitalisierung noch standhalten kann.“
Die technische Seite ist dabei das eine. Die Transformationsprozesse müssen auch finanziert werden, idealerweise von einem Finanzpartner, der die Herausforderungen versteht und die spezifischen Rahmenbedingungen des Mittelstandes kennt. Eine Bank ist in diesen Prozessen nicht nur als Kreditgeber gefragt, sondern als Berater, der ganzheitliche, produktunabhängige Unterstützungsleistungen bieten kann.
Genau hier setzt die Stadtsparkasse Düsseldorf an: Auf Basis eines Ansatzes der Oxford University entwickelte eine mittelständische Beratungsgesellschaft exklusiv mit der Sparkasse einen Digitalisierungscheck, dessen Ergebnisse die Basis für zielgerichtete, individuelle Investitionen in Digitalisierungsprojekte bieten.
Mehr als 300 Unternehmen haben bereits das Prüfangebot genutzt, zum Beispiel die Blum Vending KG aus Düsseldorf: „Den Digitalisierungscheck haben wir gemacht, um unsere Selbsteinschätzung zu hinterfragen: Stehen wir im Branchenvergleich wirklich so gut da? Und wo gibt es noch Optimierungsmöglichkeiten, die wir bisher gar nicht auf dem Schirm hatten?“, sagt Juniorchef Maximilian Blum. Das Düsseldorfer Unternehmen
bietet Dienstleistungen rund um Automaten für Heißund Kaltgetränke, Snacks und belegte Brötchen.
Offen für Neues war das Unternehmen schon immer. Bereits vor zehn Jahren testeten sie mit ihren Mitarbeitenden für die Bundesregierung E-Caddys und installierten eine eigene Elektro-Tankstelle. Doch gerade in diesen Zeiten darf es keinen Stillstand geben. Deshalb wollen Maximilian Blum und sein Vater, Seniorchef KarlHeinz Blum, die Digitalisierung im Familienunternehmen weiter vorantreiben. In einem neuen Projekt werden die Automaten der Betriebsverpflegung Blum mit Telemetrie ausgerüstet. Zählerstände und Füllstände können die Mitarbeiter dann demnächst online einsehen. Damit können sie ihre Touren optimieren und Automaten nur noch anfahren, wenn sie nachgefüllt werden müssen oder einen Fehler anzeigen.
Beim Digitalisierungscheck ermitteln die Kundenbetreuer gemeinsam mit dem Unternehmen den digitalen Reifegrad des Betriebes. Die Experten der Sparkasse erarbeiten mit den Unternehmen konkrete Lösungsvorschläge und individuelle Konzepte, analysieren den Investitionsaufwand und die potenziellen Einsparungen. Und sie vermitteln Kontakte zu passenden Partnern aus dem Netzwerk der Sparkasse. „Bei unseren Gesprächen zwischen Beratern und Firmenkunden soll es nicht nur um Geld gehen. Wir arbeiten seit über zehn Jahren an der gemeinsamen unternehmerischen Kultur. So erkennen wir fortwährend die Zukunftschancen, wie zum Beispiel Digitalisierung oder Nachhaltigkeit, und gehen die Themen systematisch an“, sagt Holger Hellmig, Generalbevollmächtigter bei der Stadtsparkasse.
„Es gibt einen Riesennachholbedarf, aber auch große Chancen“