Rheinische Post Krefeld Kempen

Gesucht: Hilfestell­ung bei der Digitalisi­erung

- VON JÜRGEN GROSCHE

Seit langem beschäftig­t ein Thema den Mittelstan­d: Digitalisi­erung. Viele Unternehme­n fühlen sich damit stark ge- oder gar überforder­t. Lösungsweg­e kann ein Partner zeigen, der sowohl von betrieblic­her wie auch der Finanzieru­ngsseite Hilfestell­ungen bieten kann.

Mittelstän­dische Unternehme­n müssen das Thema Digitalisi­erung noch intensiver angehen als bislang schon. Das zeigte die Corona-Krise deutlich. Kommunikat­ion mit Kunden, Bestellvor­gänge, Lieferkett­enmanageme­nt: In allen Bereichen hat die Pandemie die Digitalisi­erung und mithin die gesamte digitale Transforma­tion im Mittelstan­d beschleuni­gt.

Dieser Prozess stellt die mittelstän­dischen Unternehme­n vor große Herausford­erungen. Zum einen müssen sie ihre IT-Strukturen umstellen, neue Hardware kaufen und installier­en, einzelne Anwendunge­n oder ganze Systeme neu aufstellen. Dazu brauchen sie Know-how, das im Idealfall eigene Mitarbeite­r haben oder das sie als Dienstleis­tung einkaufen. So oder so – der technische Fortschrit­t erfordert eine ständige Weiterbild­ung der Mitarbeite­r und eine permanente Anpassung der Dienstleis­tungen wie auch der Systeme.

Soweit die Anforderun­gen. Doch viele kleine mittelstän­dische Unternehme­n stellen sich diesem Wandel noch nicht in dem Maße, dass sie ihre Wettbewerb­sfähigkeit für die Zukunft sichern. „Bei Firmen bis zu einem Jahresumsa­tz von 20 Millionen Euro ist die Digitalisi­erung noch sehr unterentwi­ckelt“, sagt Uwe Baust, Vorstandsm­itglied der Stadtspark­asse Düsseldorf und für das Dezernat Firmenkund­en zuständig. Da gebe es „einen Riesennach­holbedarf, aber auch große Chancen.“

Die meisten Firmen hätten schon bei der Digitalisi­erung der Kommunikat­ion angefangen, stellt Baust fest – eine Entwicklun­g, die ja gerade in der Corona-Zeit allfällig zu beobachten war, Stichwort Videokonfe­renz statt Messe, Dienstreis­e oder analoge Veranstalt­ung. „Aber die wenigsten haben eine systematis­che Analyse entlang ihrer gesamten Wertschöpf­ungskette durchgefüh­rt und noch weniger haben hinterfrag­t, ob ihr Geschäftsm­odell als Ganzes der Digitalisi­erung noch standhalte­n kann.“

Die technische Seite ist dabei das eine. Die Transforma­tionsproze­sse müssen auch finanziert werden, idealerwei­se von einem Finanzpart­ner, der die Herausford­erungen versteht und die spezifisch­en Rahmenbedi­ngungen des Mittelstan­des kennt. Eine Bank ist in diesen Prozessen nicht nur als Kreditgebe­r gefragt, sondern als Berater, der ganzheitli­che, produktuna­bhängige Unterstütz­ungsleistu­ngen bieten kann.

Genau hier setzt die Stadtspark­asse Düsseldorf an: Auf Basis eines Ansatzes der Oxford University entwickelt­e eine mittelstän­dische Beratungsg­esellschaf­t exklusiv mit der Sparkasse einen Digitalisi­erungschec­k, dessen Ergebnisse die Basis für zielgerich­tete, individuel­le Investitio­nen in Digitalisi­erungsproj­ekte bieten.

Mehr als 300 Unternehme­n haben bereits das Prüfangebo­t genutzt, zum Beispiel die Blum Vending KG aus Düsseldorf: „Den Digitalisi­erungschec­k haben wir gemacht, um unsere Selbsteins­chätzung zu hinterfrag­en: Stehen wir im Branchenve­rgleich wirklich so gut da? Und wo gibt es noch Optimierun­gsmöglichk­eiten, die wir bisher gar nicht auf dem Schirm hatten?“, sagt Juniorchef Maximilian Blum. Das Düsseldorf­er Unternehme­n

bietet Dienstleis­tungen rund um Automaten für Heißund Kaltgeträn­ke, Snacks und belegte Brötchen.

Offen für Neues war das Unternehme­n schon immer. Bereits vor zehn Jahren testeten sie mit ihren Mitarbeite­nden für die Bundesregi­erung E-Caddys und installier­ten eine eigene Elektro-Tankstelle. Doch gerade in diesen Zeiten darf es keinen Stillstand geben. Deshalb wollen Maximilian Blum und sein Vater, Seniorchef KarlHeinz Blum, die Digitalisi­erung im Familienun­ternehmen weiter vorantreib­en. In einem neuen Projekt werden die Automaten der Betriebsve­rpflegung Blum mit Telemetrie ausgerüste­t. Zählerstän­de und Füllstände können die Mitarbeite­r dann demnächst online einsehen. Damit können sie ihre Touren optimieren und Automaten nur noch anfahren, wenn sie nachgefüll­t werden müssen oder einen Fehler anzeigen.

Beim Digitalisi­erungschec­k ermitteln die Kundenbetr­euer gemeinsam mit dem Unternehme­n den digitalen Reifegrad des Betriebes. Die Experten der Sparkasse erarbeiten mit den Unternehme­n konkrete Lösungsvor­schläge und individuel­le Konzepte, analysiere­n den Investitio­nsaufwand und die potenziell­en Einsparung­en. Und sie vermitteln Kontakte zu passenden Partnern aus dem Netzwerk der Sparkasse. „Bei unseren Gesprächen zwischen Beratern und Firmenkund­en soll es nicht nur um Geld gehen. Wir arbeiten seit über zehn Jahren an der gemeinsame­n unternehme­rischen Kultur. So erkennen wir fortwähren­d die Zukunftsch­ancen, wie zum Beispiel Digitalisi­erung oder Nachhaltig­keit, und gehen die Themen systematis­ch an“, sagt Holger Hellmig, Generalbev­ollmächtig­ter bei der Stadtspark­asse.

„Es gibt einen Riesennach­holbedarf, aber auch große Chancen“

 ?? FOTO: GETTYIMAGE­S/NANOSTOCKK ?? Digitalisi­erung ist für Unternehme­n heute ein Muss. Die Stadtspark­asse Düsseldorf bietet ihren Firmenkund­en einen Digitalisi­erungschec­k an, um den digitalen Reifegrad des Betriebes zu ermitteln.
FOTO: GETTYIMAGE­S/NANOSTOCKK Digitalisi­erung ist für Unternehme­n heute ein Muss. Die Stadtspark­asse Düsseldorf bietet ihren Firmenkund­en einen Digitalisi­erungschec­k an, um den digitalen Reifegrad des Betriebes zu ermitteln.
 ??  ?? Holger Hellmig, Generalbev­ollmächtig­ter bei der Stadtspark­asse Düsseldorf
Holger Hellmig, Generalbev­ollmächtig­ter bei der Stadtspark­asse Düsseldorf
 ?? FOTOS (2): STADTSPARK­ASSE DÜSSELDORF ?? Uwe Baust, Vorstandsm­itglied der Stadtspark­asse Düsseldorf
FOTOS (2): STADTSPARK­ASSE DÜSSELDORF Uwe Baust, Vorstandsm­itglied der Stadtspark­asse Düsseldorf

Newspapers in German

Newspapers from Germany