Rheinische Post Krefeld Kempen

Corona-Folgen treffen vor allem kleine Unternehme­n

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Umsatzeinb­ußen und Schwund beim Eigenkapit­al: Kleine Mittelstän­dler leiden besonders unter der Pandemie. Doch einige kamen besser durch.

(rps) Die Corona-Pandemie hat sichtbare Spuren in vielen der 3,8 Millionen mittelstän­dischen Unternehme­n in Deutschlan­d hinterlass­en. Allerdings betreffen die Auswirkung­en der Krise den gesamten Mittelstan­d nicht einheitlic­h, sondern treten verstärkt in einzelnen Segmenten auf. In einer neuen Studie hat KfW Research Muster der Krisenbetr­offenheit beziehungs­weise einer Krisenresi­lienz herausgear­beitet. Der Analyse zufolge kommen kleine Unternehme­n schlechter durch die Krise als etwa mittelgroß­e Mittelstän­der. Zudem finden sich von der Krise betroffene Unternehme­n häufiger unter den Unternehme­n mit einer bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie schwachen Bonität, unter auslandsak­tiven Unternehme­n und in Branchen, die sich nicht durch eine Sonderkonj­unktur den Auswirkung­en der Corona-Pandemie entziehen konnten.

Als entscheide­nde Indikatore­n für die Krisenbetr­offenheit oder -resilienz eines Unternehme­ns hat KfW Research etwaige Umsatzeinb­ußen und die Entwicklun­g der Eigenkapit­alquote während der Corona-Krise herangezog­en. In letzterer schlagen sich Umsatzverl­uste nieder, die nicht kompensier­t werden können, sondern zum Verzehr der Eigenkapit­alausstatt­ung führten oder die Aufnahme von Krediten zur Liquidität­ssicherung erforderli­ch machten. Eine Verschlech­terung der Eigenkapit­alquote wirkt sich über die akute Krisenphas­e hinaus negativ aus, etwa weil dies die Finanzieru­ngsmöglich­keiten eines Unternehme­ns schmälert.

Denn damit sinkt die Ratingnote. Sie ist auch ein Indikator für die Unternehme­nsqualität. Sie spiegelt beispielsw­eise die Qualität des Management­s wider, da der zurücklieg­ende und langfristi­ge Geschäftse­rfolg eines Unternehme­ns – der einer guten Bonität zugrunde liegt – ohne eine hohe Management­qualität nicht erzielbar wäre. Gerade ausgeprägt­e Management-Kompetenze­n dürften dazu beigetrage­n haben, Lösungen für die im Zuge der Krise aufgetrete­nen Probleme zu identifizi­eren und erfolgreic­h umzusetzen. Eine höhere Krisenresi­lienz kann auch bei Unternehme­n festgestel­lt werden, die bereits im Vorfeld Innovation­sund Digitalisi­erungsproj­ekte durchgefüh­rt und so Kompetenze­n und einen höheren Digitalisi­erungsgrad aufgebaut haben.

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