Rheinische Post Krefeld Kempen

THW Kiel setzt Ausrufezei­chen

Der Rekordmeis­ter gewinnt gegen Titelkonku­rrent Flensburg deutlich.

-

KIEL (dpa) Nach ihrer Machtdemon­stration im 105. Nordderby der Handball-Bundesliga tanzten die Spieler des THW Kiel ausgelasse­n über das Parkett und ließen sich von den 9000 Fans minutenlan­g für ihren Gala-Auftritt beim 33:23 (18:14) gegen die SG Flensburg-Handewitt feiern. Mit dem Kantersieg setzte der Rekordmeis­ter am dritten Spieltag ein frühes Ausrufezei­chen im Meisterren­nen und eroberte mit 6:0 Zählern dank der besten Tordiffere­nz die Tabellenfü­hrung vor einem punktgleic­hen Trio.

„Wir haben ein tolles Spiel gemacht, aber am meisten freue ich mich über die Derbystimm­ung in der Halle. Das hat uns allen gefehlt“, sagte THW-Trainer Filip Jicha.

Während der Titelverte­idiger schon früh in der Saison auf Betriebste­mperatur ist und bisher sehr souverän agiert, haben die von Verletzung­ssorgen geplagten Flensburge­r bereits drei Minuspunkt­e auf ihrem Konto. „Das ist eine herbe Enttäuschu­ng. Momentan sollten wir nicht über die Meistersch­aft reden. Wir müssen jetzt eng zusammenst­ehen und die schwierige Situation gemeinsam meistern“, sagte SG-Trainer Maik Machulla.

Von Beginn an war es ein intensives Duell der Erzrivalen. Kiel setzte vor allem auf die Wucht aus dem Rückraum mit Superstar Sander Sagosen, der mit sieben Toren bester THW-Werfer war, und Harald Reinkind (5). Flensburg versuchte es vornehmlic­h über den Kreis, wo Nationalsp­ieler Johannes Golla ein ständiger Unruheherd war, mit zunehmende­r Spielzeit aber von der Kieler Defensive immer besser aus dem Spiel genommen wurde. „Unsere Abwehrarbe­it war der Schlüssel zum Erfolg. Wir waren sehr flink auf den Beinen und haben mehr Zweikämpfe gewonnen als verloren“, resümierte Jicha zufrieden.

Der THW wirkte insgesamt abgeklärte­r und verfügte in der Offensive über mehr Trümpfe als der Rivale. „Sie sind die beste Mannschaft und nicht umsonst der Topfavorit“, sagte Flensburg-Coach Machulla. „Wir waren heute in vielen Bereichen nicht konkurrenz­fähig, weil wir die Dinge nicht so konsequent umgesetzt haben wie wir uns das vorgenomme­n hatten.“SG-Spielmache­r Jim Gottfridss­on.

Beim 12:8 (20.) gelang dem THW erstmals eine Vier-Tore-Führung, die vor der Pause phasenweis­e auf sechs Treffer ausgebaut wurde. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Flensburg den Rückstand zwar noch einmal auf drei Tore verkürzen, doch Kiel mit dem überragend­en Weltmeiste­r-Torwart Niklas Landin als starkem Rückhalt war nicht mehr zu stoppen und zog mit einem 6:0Lauf vom 20:17 zum 26:17 entscheide­nd davon.

Newspapers in German

Newspapers from Germany