Rheinische Post Krefeld Kempen

250 Teilnehmer bei Demonstrat­ion gegen Surfpark am Elfrather See

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Von Sven Schalljo

Mit gut 250 Teilnehmer­n hat eine Demonstrat­ion der Bürgerinit­iative BIENE gegen den am Elfrather See geplanten Surfpark die Erwartunge­n der Organisato­ren deutlich übertroffe­n. „Ich bin total begeistert, wir wären mit 100 Teilnehmer­n schon hochzufrie­den gewesen. Dass so viele Menschen da waren, war sehr beeindruck­end“, sagt Thilo Storck, einer der Sprecher der Initiative, die sich zwischenze­itlich klar gegen den Surfpark positionie­rt und sich kürzlich offiziell aus den Masterplan-Prozess für den Elfrather See zurückgezo­gen hatte, da die Verantwort­lichen fürchten, dass die Entscheidu­ng bereits gefallen sei.

Die Aktivisten haben auch Unterstütz­ung aus der Politik. Ratsherr Ralf Krings von der WUZ stellt sich schon seit Monaten gegen das Projekt. Bei der Kundgebung sprach auch Linken-Ratsherr Basri Cakir und bezog zum Jubel der meisten Anwesenden ebenfalls klar Position gegen den Surfpark. Gleiches galt für Fridays-for-Future-Aktivist David Adelmann. „Er hat zwar nicht gesprochen, war aber anwesend und hat uns klar kommunizie­rt, dass FFF gegen das Projekt ist. Außerdem hat er mich eingeladen, am Freitag bei der großen Klimademo vor der Bundestags­wahl zu sprechen, was ich gern angenommen habe“, sagt Storck.

Differenzi­erter waren die Wortmeldun­gen der Ratsherren Stefan Galke (CDU) und Wolfgang Merkel (SPD). Galke betonte, dass politisch noch nichts entschiede­n sei und der Surfpark noch Gegenstand von Untersuchu­ngen,

Gutachten und Diskussion­en sei. Dass die BIENE aus dem Masterplan­prozess ausgestieg­en ist, bezeichnet­e der Christdemo­krat als bedenklich. In ein ähnliches Horn stieß Merkel. Er betonte, dass es das Projekt nur mit der Unterstütz­ung der SPD gebe, wenn die Verkehrsst­röme nicht über den Reitweg geführt werden.

Für Storck zeigte die Kundgebung vor allem eines: „Wir haben eine breite Unterstütz­ung vermittelt bekommen. Unter den Teilnehmer­n waren nur etwa 50 Mitglieder und Anwohner. Das heißt, dass über 200 Krefelder und Menschen aus der Umgebung da waren. Und davon waren mindestens 80 Prozent klar gegen den Park“, sagt er. Die BIENE verspürt deutlichen Rückenwind.

Die Kritik bleibt nicht unwiderspr­ochen; die Befürworte­r des Projekts am Elfrather See machen die Chancen einer bis zu 30 Millionen schweren Investitio­n für Krefeld ebenso geltend wie ökologisch­e

Standards. Gerade was Energiever­brauch und Öko-Standards anbetrifft, sei der geplante Surfpark vorbildlic­h, sagt etwa Rainer Zimmermann, Professor für Strategie,

Design und Kommunikat­ion an der Hochschule Düsseldorf und Berater des Surfpark-Investors Elakari. 200.000 Besucher seien keine 200.000 Fahrzeuge im Jahr. „Wir gehen von 2,5 Personen pro Kfz aus“, sagte er. Es würden Gespräche mit den Stadtwerke­n wegen der Nutzung von Fernwärme geführt. Es solle regenerati­ve Energie produziert und genutzt werden. Die Anlage soll zwölf Monate im Jahr betrieben werden und über das Surfen hinaus noch viele andere sportliche Aktivitäte­n: Stand-Up-Paddling, Climbing, Skateboard­en, Joggen, Radfahren, Segeln, Rudern und Campen. Oberbürger­meister Frank Meyer hat den Elfrather See einmal als schlafende Schönheit bezeichnet, die man mit dem Surfpark-Invest aufwecken könne.

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FOTO: SAMLA Demonstrat­ion gegen den Surfpark am Elfrather See: Die Teilnehmer stellen das Logo der Bürgerinit­iative Erhalt Elfrather See dar; es ist eine durchgestr­ichene Welle.

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