Rheinische Post Krefeld Kempen
Analoge Welt
Digitale Verwaltung
auch an vielen anderen Entscheidungen. Es gibt nicht nur Umwelt, es geht auch um Wirtschaft und Arbeitsplätze. Es ist nur schade, dass so viele Menschen auf diesen extremen Zug aufspringen. Eine goldene Mitte zu finden, fiel in unserem Land schon immer schwer. Die letzten Jahrzehnte brachten viele Extreme hervor. Schade das daraus keine Lehre gezogen wurde. In diesem Sinne, ihr von morgen werdet neue Wege gehen oder staunend rückwärts sehen. Tempo 30 haben wir sowieso schon durch die schlechten Straßen. Das sollten Sie anprangern, anstelle Mehrheitsbeschaffer für diese Übeltäter zu sein. Etwas habe ich jetzt gelernt: bei der FDP kann man sich auf eins verlassen, sie hängt ihr Fähnchen nach dem Wind.
Willkommen in der analogen Welt der Stadtverwaltung.
Bei der morgendlichen Lektüre des Krefelder Teils - hier Artikel Führerscheinumtausch und Ideen Werftgelände - wird dem Bürger mal wieder bewusst, wie „digital“die Krefelder Stadtverwaltung ist. Ruft man die angegebene Seite www.stadtumbau-uerdingen. de/ auf, um seine Ideen zur künftigen Gestaltung des Werftgeländes einzubringen, stellt man fest, dass es sich um ein nicht am PC ausfüllbares PDF-Dokument handelt. Also ist der interessierte Leser gezwungen,
1. den Flyer auszudrucken, handschriftlich seine Ideen zu Papier zu bringen,
2. den Flyer einzuscannen und 3. per Mail an den zuständigen Fachbereich zu schicken.
Das gleiche Verfahren wird dem Bürger zugemutet, wenn es um den angekündigten Umtausch der Führerscheine geht. Ein Onlineverfahren wird frühestens für 2022 angekündigt. Bis dahin behilft man sich mit dem, was die Verwaltung schon immer konnte, nämlich einem papiergebundenen Online-Angebot. Auch hier muss ein Formular ausgedruckt werden, handschriftlich ausgefüllt und mit diversen Anlagen postalisch an die Führerscheinstelle geschickt werden. Ich möchte heute schon wetten, dass der Start des avisierten Onlineverfahrens um Monate verschiebt.
Haushalt es sich noch leisten, gute Ideen derart zu vertun? Zu teuer? Wie wär`s denn mit einer preiswerteren Variante: Einebnung des Theaterplatzes und Bereitstellung als Marktfläche mit wechselnden Schwerpunkten an mindestens vier Tagen pro Woche. Die Drogenszene wird sich neu und anderswo organisieren müssen, unterstützt durch Streetworker und konsequent geahndet bei Regelverstößen. Ein attraktiver Marktbetrieb schließt eine Drogen- und JunkieSzene aus. Genau so wie ein funktionierendes Geschäftsleben aufdringliche Bettelei. Es muss blaue Zonen geben, angstfreie Räume für die, die Verantwortung übernehmen fürs Gemeinwohl. Und für Kinder, Familien, alte Menschen, die sich in Krefeld wieder wohlfühlen wollen.
Ich höre schon den Einwand: „Und nachts, wenn der Markt vorbei ist?“Nachts gelten die Regeln, die es immer schon gibt: Nachtruhe, Erhalt von städtischem und privatem Eigentum, Verbot von Gefährdungen anderer Menschen. Ausnahmen von diesen Regeln kann keiner für sich beanspruchen. Verstöße sind öffentlich und konsequent zu ahnden. Das gibt es nicht zum Nulltarif. Darum mehr Sicherheitskräfte des KOD zusammen mit einem kreativen Nutzungsplan für den Theaterplatz!