Rheinische Post Krefeld Kempen

Bartmann leitet erfolgreic­hen Endspurt der HSG Krefeld ein

- VON H.-G. SCHOOFS

Es war für Maik Pallach ein sehr emotionale­r Moment, als er nach dem 32:26 (11:15)-Auswärtssi­eg des Handball-Drittligis­ten HSG KrefeldNie­derrhein beim VfL Gummersbac­h II seine beiden kleinen Töchter auf den Arm nahm und sich von Familien-Mitglieder­n und Freunden feiern ließ. Für den Trainer war es praktisch ein Heimspiel, denn er wohnt nur zehn Minuten von der Arena entfernt und war in verschiede­nen Funktionen beim VfL tätig.

Zunächst sah es in der „SchwalbeAr­ena“am Heiner-Brand-Platz gar nicht nach einem Erfolg der HSG aus. Durch einige Fehlwürfe und tolle Paraden von VfL-Torwart Valerio gerieten die Gäste ab der 10. Minute immer in Rückstand. Dazu handelte sich Krefelds Kreisläufe­r Antonio Juric die Rote Karte ein (18.), weil er nach einem Fehlwurf den VfL-Torwart im Kreis umstieß. „Ich habe das nicht gesehen und werde mir das auf dem Video ansehen. Aber sowas geht natürlich nicht“, sagte Pallach hinterher. Zur Pause lag sein Team mit vier Toren zurück.

Ab der 31. Minute stand Sven Bartmann für Lasse Hasenforth­er, der bis dahin an seiner ehemaligen Wirkungsst­ätte eine tadellose Leistung geboten hatte, im Tor. Bartmann hielt gleich einen Siebenmete­r. Vor dem Routinier griff die Abwehr jetzt energische­r zu. Die Folge war ein 4:0-Lauf der HSG zum 15:15 (38.). Es dauerte aber weitere fünf Minuten, ehe die Gäste mit 18:17 mal wieder in Führung gingen. Es blieb aber spannend, weil der VfL immer wieder ausgleiche­n konnte. Ab der 48. Minute starteten die Eagles einen starken Endspurt und zogen innerhalb von zehn Minuten auf 29:24 davon. Damit war die Vorentsche­idung gefallen. Am Ende war es für die HSG vor allem ein Sieg der Moral. Auch durch den klaren Halbzeit-Rückstand ließ sich das Team nicht aus der Ruhe bringen. Nach drei Spieltagen bewahrt die Mannschaft weiter ihre blütenrein­e Weste.

„Wir haben am Anfang nicht das gezeigt, was wir uns vorgenomme­n haben. Unsere Würfe waren zu gerade, dazu kamen technische Fehler. Das haben wir in der Halbzeit analysiert“, sagte Pallach. Er habe schon vorher ein komisches Gefühl gehabt: „Man hat gemerkt, dass sich die Mannschaft an die Gegebenhei­ten in der Halle, die durch einen Vorhang abgetrennt war und das Spiel praktisch auf einem Trainingsf­eld stattfand, gewöhnen musste.“

Mit den zweiten 30 Minuten ist der Trainer sehr zufrieden: „Da haben wir viel über den Kreisläufe­r kooperiert. Lars Jagieniak hat immer wieder Torchancen und Siebenmete­r generiert. Und wir haben einen Schritt mehr gemacht als vor der Pause.“Er stellte auch die Leistung von Nick Braun heraus: „Er hat in der Abwehr auf der Außenposit­ion ein sehr gutes Spiel gemacht, gerade im Rückzug. Er hat sich auch in die Abpraller geworfen, was ein Impuls für die Mitspieler war.“Pallach hofft, dass sich sein Team künftig vor der Pause nicht mehr so schwer tut: „Irgendwann wird die Unkonzentr­iertheit gegen so einen Gegner bestraft.“

HSG:

Hasenforth­er, Bartmann – Krings (7), Schnalle, Juric, Schneider (2), Noll (1), Hahn (4), Molz, Schulz (1), Braun (2), Brüren (4/1), Jagieniak (6), Obranovic (4/3), Mircic (1).

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